Schloßkulm. Der Heimatverein Schloßkulm zeigt, wie Dorfgemeinschaft funktionieren kann.

So also kann Dorfgemeinschaft funktionieren. Der Heimat- und Streuobstwiesenverein Schloßkulm existiert noch keine fünf Jahre und schon haben die Mitglieder nach Streuobstwiese und Glockenturm das dritte Vorhaben im Ort in die Tat umgesetzt. Jüngstes Projekt ist das Backhaus. Am Sonnabend wurde es im Rahmen des Apfelfestes eingeweiht.

Kaum hatten die Gäste einen Blick ins Innere geworfen, traten die Backfrauen in Aktion und „fütterten“ den stattlichen Backofen mit leckeren Apfelschnecken.

„Früher gab es fast in jedem Haus einen solchen Backofen, dann wurden sie nach und nach rausgerissen“, sagt Willy Dietz. Nun kann die Tradition im Ort fortleben.

Innerhalb von vier Monaten wurde der Fachwerkbau errichtet. „Die Idee war schon vor Jahren geboren. Wir haben oft hier auf dem Platz gesessen und überlegt, wo genau der richtige Standort ist“, sagt der Vereinsvorsitzende Udo Müller. Der Bau ist „zu hundert Prozent in Eigenleistung mit Eigenmitteln des Vereins und Spenden errichtet worden“, informiert er. Das Holz wurde im nahen Wald geschlagen und mittels eines mobilen Sägewerkes auf dem Dorfplatz zugeschnitten. Der Sandsteinsockel wurde in einer Blitzaktion an einem Tag gemauert.

Nun, so der Wunsch der Akteure, „sollen hier noch viele Generationen Spaß beim gemeinsamen Backen haben“.

Gefeiert wurde am Sonnabend auch. Am Abend spielte Peter Kick zum Tanz auf. Am Nachmittag gab es jede Menge Informationen rund um die Themen Streuobstwiesen und Apfelsorten. Pomologin Monika Möhler, Fachbereichsleiterin Obstbau an der Lehr- und Versuchsanstalt Gartenbau in Erfurt, gab Auskunft rund um den Obstanbau und bestimmte die Sorten der von Besucher mitgebrachten Äpfeln.