Bad Blankenburg. Zehn Chöre begeistern mit klangvoller Vielfalt beim 17. Sängertreffen in der Landessportschule Bad Blankenburg

Wie begeistert man Menschen für Chorgesang? Die Antwort: Die Zuhörer müssen das Gefühl haben, dass die Sänger auf der Bühne Spaß haben. Diese Emotionen müssen sich auf das Publikum übertragen, dann fühlt es sich wohl und hat einen schönen Tag.

Er ist lebendig geblieben und lebt weiter, der echte Volksgesang beim musikalischen Herbst zum traditionellen Sängertreffen der Chöre, so wie am Sonntag in Bad Blankenburg. Der einheimische Volkschor war erneut Gastgeber des Stelldicheins. An der mittlerweile 17. Auflage haben zehn Chöre teilgenommen. 180 Sängerinnen und Sänger sowie die rund 80 Gäste enterten den Saal der Landessportschule. Erstmals war das Sport- und Tagungszentrum der Fröbelstadt Austragungsort, weil das Kulturhaus im Kinderdorf Dittrichshütte seine Pforten geschlossen hat.

Das Konzept ging auf. Bei den schwungvollen, teils humorvollen und mitreißenden Vorträgen der Chöre waren die Sitzplätze in den drei Stunden stets sehr gut frequentiert. Manchmal standen die Zuhörer zudem am Rande, um sich keinen Ton entgehen zu lassen.

Allen gemeinsam ist dabei die Liebe zum Chorgesang. Freude am gemeinsamen Singen, Lebensfreude und Geselligkeit prägen die Frauen-, Männer- und gemischten Chöre, welche die Früchte ihrer Probenarbeit präsentierten. Zuhörer konnten im Foyer außerdem das sogenannte Einsingen miterleben.

Den Auftakt machte der Chor aus der Fröbelstadt, gegründet vor 181 Jahren. Mittlerweile sind fast zwei Jahrhunderte vergangen, seit dem die Sangesfreunde regelmäßig und bei den verschiedensten Anlässen zu hören sind. Die weiteste Anreise hatte mit über 600 Kilometern, wieder einmal der Chor Deutscher Freundeskreis aus der Blankenburger Partnerstadt Tarnau in Oberschlesien, der ebenfalls seine akustische Visitenkarte abgab. Im Anschluss zeigten alle Sängerinnen und Sänger, dass sie nicht nur Spaß am gemeinsamen Singen haben, sondern auch über einen feinen, ausgewogenen und sehr homogenen Klang verfügen. Die schwungvollen, harmonisch reinen und differenziert gestalteten Vorträge belohnten die Zuhörer mit begeistertem Beifall. Zum Repertoire gehörte altes Liedgut darüber hinaus Oper, Musical, Klassik und Schlager bis hin zu moderner Volksmusik. Für Peter Kirchner hatte sich die langwierige und intensive Vorbereitungsarbeit gelohnt. „Gemeinsam zu singen, macht einfach Spaß. Der Erfolg der Veranstaltung hat uns wieder davon überzeugt, dass es die Mühe wert ist. Der gefüllte Saal hat die Chorsänger begeistert und gezeigt, wie viel Interesse abwechslungsreiches Chorprogramm in der Bevölkerung wecken kann“, sagte der Chef des Volkschores.