Saalfeld. Christa und Detmar Haun sind seit 60 Jahren glücklich verheiratet. Zur diamantenen Hochzeit gab es Blumen über Blumen und ein volles Haus

Es ist ein Sommerabend Mitte der fünfziger Jahre: Detmar Haun geht wie so oft zum Tanz nach Weischwitz. Für den jungen, schlanken Mann aus Breternitz ist es kein weiter Weg. Dort trifft er seine Christa, die aus Köditz kommt, zum allerersten Mal. „Wir hatten uns bis dahin noch nie zuvor gesehen“, sagt er. „Und irgendwie hat es sofort gepasst“, erinnert er sich. Seine Frau ergänzt: „Es hat einfach ‚Klick‘ gemacht.“

Etwa drei Jahre später heiraten Christa und Detmar am 15. August 1959 im Saalfelder Rathaus, aus der geborenen Christa Unbehaun wird eine Haun. „Sie hat mich genommen, weil sie einen kürzeren Namen wollte“, scherzt der 79-Jährige. Nach ihrem Aufzug für den schönsten Tag im Leben gefragt, erinnert sich Christa, 81, noch ganz genau: „Es war ein rosa Kostüm mit Kleid und einem Bolero darüber.“ Zwei Söhne und eine Tochter werden geboren, inzwischen gibt es vier Enkel und einen Urenkel. Bis heute leben beide in Christas Geburtshaus in der Köditzer Kapellenstraße.

Auf die Frage, ob es ein Geheimnis für 60 Jahre zufriedene Ehe gebe, sagt Detmar Haun nur, „wenn man einigermaßen dieselbe Meinung teilt, passt das schon. Wir haben uns halt immer verstanden.“ Gerne unternahmen sie Wanderungen in die Region, häufig in seinen Heimatort Breternitz. So oft es möglich war, ging es auch an die Ostsee zum Urlaub, zuletzt vor zwei Jahren. Inzwischen ist Christa Haun nicht mehr mobil genug, das soziale Leben des Paares ist dank einem großen Bekannten- und Familienkreis sowie etlichen Nachbarn, die anlässlich des Ehrentags mit Blumen zu Besuch gekommen sind, trotzdem sehr vital. Überhaupt kennt Christa Haun, die bei der HO Verkäuferin lernte, fast jeden: „Ich hab ja jahrelang den Konsum im Ort geführt!“ Auch im Rotstern war sie einige Zeit beschäftigt; Detmar verdiente sein Geld als Schlosser in der Maxhütte. Als passionierter Sportschütze und Mitglied der Privilegierten Schützengesellschaft Saalfeld 1446 organisierte er extra einen Salut mit Böllerschüssen für seine Christa.