Rudolstadt. Heidecksburg erinnert mit einer Sonderausstellung an Hanns Nienhold

Vor mehr als 15 Jahren wurde dem Museum Heidecksburg ein Konvolut an Grafik und Gemälden zum Kauf angeboten. Ein Dachbodenfund. Die Werke stammen aus dem Nachlass von Hanns Nienhold. Jetzt wird der eher unbekannte Künstler mit einer Sonderausstellung im Grafischen Kabinett geehrt.

Hanns Nienhold wurde 1895 in Drößnitz in der Nähe von Kahla geboren. Er begann eine kaufmännische Lehre in Sonneberg, brach diese aber ab, um eine künstlerische Laufbahn einzuschlagen. So bewarb er sich an der Großherzoglich Sächsischen Hochschule für bildende Kunst in Weimar. 1917 wurde Nienhold zum Militärdienst eingezogen. Trotz vielfältiger Bemühungen schafft er es danach nicht, an die Leistungen vor seinem Militärdienst anzuschließen. Von 1920 bis 1923 unterhielt Nienhold als freischaffender Künstler ein Atelier in Berlin. Der Versuch, Kontakte zu Galerien aufzubauen, scheiterte. Letztlich siedelte Nienhold 1924 von Berlin nach Sonneberg über und gab jegliche künstlerische Tätigkeit auf.

Sein Vater Bruno Nienhold lebte ab 1926/27 in Rudolstadt-Cumbach und arbeitete als Volksschullehrer. Daher war Hanns Nienhold hier auch häufiger zu Besuch.

In Vorbereitung auf die Ausstellung wurden einige Werke restauratorisch bearbeitet. Dabei wurde sichtbar, was lange verborgen geblieben war: die Rückseiten der Leinwände sind ebenfalls bemalt. Durch finanzielle Nöte war das damals keine Seltenheit.