Deesbach. Um einen Schmierfinken zu überführen, setzt Bürgermeisterin Claudia Böhm 100 Euro Belohnung aus.

„So kann es nicht weitergehen!“ Bürgermeisterin Claudia Böhm ist entschlossen, denjenigen den Kampf anzusagen, die ihr Dorf verschandeln. Seit längerem schon häufen sich die Beschwerden darüber, dass an den Wegrändern und im Kräutergarten immer öfter Müll zurückgelassen wird. „Wie groß die Freude bei Gemeindearbeiter Heiko Möller ist, wenn es benutzte Babywindeln, die ihren Duft bei dieser Hitze besonders intensiv verströmen, wegräumen muss, das brauche ich wohl nicht zu betonen“, so die Bürgermeisterin.

Doch nicht nur Achtlosigkeit und Ignoranz kommen hier zum Vorschein. Am Wochenende gab es aus ihrer Sicht eine neue Eskalationsstufe. „Im letzten Jahr haben wir mit viel Mühe die neue Hütte im Kräutergarten aufgestellt dieses Jahr eingeweiht. Doch was nützt uns das Engagement vieler, wie etwa der Familie Bornkessel, wenn einzelne es nicht ehren!?” Claudia Böhm meint die Graffiti, die Unbekannte in der Nacht auf Sonntag dort hinterlassen haben. Anzeige wegen Sachbeschädigung bei der Polizei sei bereits erfolgt.

Weil sie aber auch weiß, dass solche Ermittlungen schwierig sind, setzt sie auf Beobachtungen vieler: „100 Euro Belohnung gibt es für Hinweise, die auf die Spur der Verursacher bringen“, sagt sie. Und ergänzt auf Nachfrage: Keine Sorge, das klamme Gemeindesäckel leidet darunter nicht, das mache ich notfalls aus eigener Tasche.“