Oberwellenborn. Drei Gewässer in Oberwellenborn sind faktisch leer

Eigentlich, der Name sagt es schon, ist Oberwellenborn ein wasserreicher Ort. Drei große Teiche an den Rändern, noch einmal drei in der Ortslage, dazu der Bach.

Noch vor gar nicht langer Zeit sei der Remdensteich stets gut gefüllt gewesen, Badeoase im Sommer, Schlittschuhbahn im Winter, erinnern sich die Geschwister Heidrun Bornmann und Uta Ziliak, die direkt am Gewässer wohnen. Nun aber steht nicht mal eine Handvoll Wasser zwischen üppig wucherndem Schilf, der Feuerlöschteich oberhalb ist völlig trocken, der Schmiedsteich hinterm Gemeindehaus nur eine grüne Pfütze voller Entengrütze und Fadenalgen.

„Früher saß man gern mal am Teich, aber jetzt ist das kein schöner Anblick“, findet Uta Ziliak, die befürchtet, dass der Schlamm alsbald üblen Geruch entfaltet. „Und wo soll die Feuerwehr ihr Wasser holen, wenn’s mal brennt?“

Eine Sorge, die andere Oberwellenborner teilen, wie sich kürzlich in der Einwohnerversammlung offenbarte. Wie aber das Problem beheben? Entschlammen und vertiefen, um mehr Reserven zu schaffen, forderten mehrere Anwohner. Oder Wasser aus dem größeren Weiher am Ortsrand heranholen, lautete eine weitere Idee. Das bringe nichts, hielt Bauhof-Chef Michael Barth dagegen, das Wasser verdunste bei anhaltender Trockenheit schnell wieder. Ein Vertiefen etwa des Remdensteichs berge die Gefahr, die abdichtende Lehmschicht anzugreifen – und damit erst recht ein Austrocknen zu riskieren. Und das Entschlammen sei „schweineteuer“ geworden, betonte Bürgermeisterin Andrea Wende. Seit der Schlamm nicht mehr wie früher als Feld-Befruchter ausgebracht, sondern vor allem wegen seines Nitratgehalts als Sondermüll behandelt werden müsse, sei ein derartiges Vorgehen, gar noch alle paar Jahre wiederholt, für die Gemeinde mit insgesamt über 20 Teichen nicht mehr bezahlbar. Im Übrigen seien auch andere Ortsteile von entleerten Gewässern betroffen. Bucha, Könitz, Kamsdorf etwa, zählte Barth auf. Und in Reichenbach, wo die Überläufe aus den Hauskläranlagen in ein nun trockenes Bachbett münden, stinke die Regenarmut buchstäblich gen Himmel. „Wir müssen uns darauf einstellen, dass so etwas wie jetzt in Trockenzeiten immer wieder passieren wird“, meinte Wende. Umso wichtiger sei es freilich, die Teiche und ihre Zuläufe so in Ordnung zu halten, dass sie Niederschläge gut aufnehmen. Denn irgendwann geht auch die längste Trockenheit zu Ende.