Unterwellenborn 41 Geflüchtete aus der Ukraine verfassen ein Schreiben, das den Betreuern des Ankunftszentrums unter die Haut geht
Mit einem zu Herzen gehenden Dank haben sich 41 Bewohnerinnen und Bewohner des Ankunftszentrums des Landkreises für ukrainische Geflüchtete in Unterwellenborn für die Betreuung bedankt. „Wir danken dem Leiter, seinem Team und allen Mitarbeitern von Herzen für ihre edle Arbeit, die Barmherzigkeit, die menschliche Aufmerksamkeit und ihre Professionalität“, heißt es in dem Schreiben, aus dem das Landratsamt in einer Pressemitteilung informiert.
"Eine tiefe Verbeugung vor Ihnen für liebevolle Menschen"
„Wir haben unsere Ehemänner, Söhne, Brüder zurückgelassen, um die Ukraine zu verteidigen und kamen mit unseren Kindern in Ihr Land, um Zuflucht, Hilfe und Unterstützung zu erhalten, die wir alle brauchen“, heißt es weiter. „Wir kommen sowohl alt als auch jung, krank oder gesund zu unserer Rettung. Die Mitarbeiter des Ankunftszentrums tun ihr Bestes, um jedem von uns zu helfen. Mit großer Geduld hören sie auf die Probleme und Fragen eines jeden von uns, jede Minute erinnern sie sich an unsere Bedürfnisse und helfen unsere Probleme zu lösen.“ Der Brief endet entsprechend emotional. „Eine tiefe Verbeugung vor Ihnen für liebevolle Menschen und große Hilfe und Unterstützung.“
„Diese Rückmeldung geht uns allen unter die Haut. Wir freuen uns, dass unsere Arbeit bei allen Schwierigkeiten und Herausforderungen so positiv wahrgenommen wird“, sagte Sascha Röder, der das Ankunftszentrum leitet. Zu seinem Team gehören aktuell Kateryna Herbrich, Alexandra Lutz, Yurii Ryzhkov, Vrezh Sarkisyan und Maria Wybornow.
Ehemalige Berufsschule in Unterwellenborn ertüchtigt
Am 17. März 2022 – am Freitag vor einem Jahr – kam der erste Bus mit Geflüchteten aus der Ukraine im Landkreis an und wurde zunächst im provisorischen Ankunftszentrum in der Turnhalle des SBZ Rudolstadt aufgenommen. Über den Sommer wurde das ehemalige Berufsschulgebäude in Unterwellenborn dann als Ankunftszentrum ertüchtigt, damit die Sporthalle wieder für den Unterricht zur Verfügung gestellt werden konnte.
Aktuell seien im Ankunftszentrum knapp 200 Geflüchtete – überwiegend Frauen und Kinder – untergebracht, heißt es in der Mitteilung. Hier erfolge die erste Registrierung durch die Ausländerbehörde und Klärung weiterer Formalitäten. Die meisten Bewohnerinnen und Bewohner werden dann nach einiger Zeit in dezentrale Wohnungen verlegt, um gleichzeitig Platz für neue Zuweisungen durch das Landesverwaltungsamt zu schaffen. In der jüngeren Vergangenheit seien diese Zuweisungen hinter den ursprünglichen Planungen zurückgeblieben. Parallel erfolgten jedoch „Selbstzuweisungen“ von Personen, die ungeplant vor dem Ankunftszentrum eintrafen.
Mit Stand 14. März sind nach Angaben der Kreisbehörde 1692 ukrainische Flüchtlinge im Landkreis registriert. Insgesamt wurden bisher seit März 2022 durch die Ausländerbehörde 1953 aus der Ukraine geflüchtete Personen erfasst.