Probstzella. Mieter könnten Anfang 2020 einziehen

Passanten, Anwohnern und Autofahrern präsentieren sich die Itting-Garagen nach wie vor im grünummantelten Gerüstkleid, doch hinter der Hülle hat sich schon deutlich mehr getan, als von außen zu erahnen ist. Zur Bauberatung am Montag mit dem Berliner Büro Brenne-Architekten, das die Sanierung leitet, besprach Diplomarchitekt Ken Koch mit Vertretern der Gemeinde den aktuellen Stand. Seit Juni laufen die Arbeiten, innen wurde und wird zurückgebaut, entkernt, und vor allem „viel entrümpelt“, wie Koch sagt. So kamen nicht-originale Zwischenwände, die im Lauf der Zeit für verschiedene Nutzungen eingezogen wurden, raus. In deutlich kleinerem Umfang wird auch Neubau betrieben, etwa Durchbrüche geschaffen, und müssen noch Schornsteine rekonstruiert werden.

Ziel ist, den bauzeitlichen Zustand von 1934 wieder herzustellen. Im Obergeschoss sollen zwei Wohnungen entstehen, die von der Wobau Probstzella vermietet werden. Die Sanierung sei insofern ein notwendiger Spagat zwischen zeitgemäßer Nutzung und Denkmalpflege, so Koch. Beispielsweise wird eine originale, aber für heutige Verhältnisse zu niedrige Durchreiche verschlossen, und der zu enge Dachausstieg an anderer Stelle neu angelegt. Als Haube bekommen die Garagen wieder das Flachdach von früher. „Wir wollen kein Museum schaffen, sondern eine nutzbare Immobilie für die Zukunft“, sagt Bürgermeister Sven Mechtold (SPD). Dennoch soll, ja muss die Sanierung bis Ablauf des Bauhausjahres 2019 zumindest weitgehend beendet sein. Koch: „Die Fördergelder müssen bis dahin ausgegeben sein“. Die Übergabe ist für die 49. Kalenderwoche anvisiert, also Anfang Dezember. Mit dem Einzug der Mieter rechnet Mechtold Anfang 2020. Sie werden zwar genau zwischen Bundesstraße und Bahntrasse wohnen, aber auch inmitten höchstmöglicher Originalität.

So ist außerdem Ziel, die alten Holzfenster wo möglich aufzuarbeiten, Wandschränke zu erhalten sowie Klinkerelemente, Außenputz und Farbgestaltung der Zimmer nach dem Vorbild von Architekt Alfred Arndt zu rekonstruieren. „Hier sind wir mit einigen Firmen in Kontakt. Es liegen schon erste Muster vor“, sagt Ken Koch.