Saalfeld. Verein des Monats Feuerwehrverein Saalfeld ist eine helfende Hand für die Freiwillige Feuerwehr und ihre Stadt

Der Ordner mit einem Teil der Unterlagen hat einen roten Einband. „Passend zur Feuerwehr eben“, sagt Hanjörg Bock, der Vorsitzende vom Feuerwehrverein in Saalfeld, schmunzelnd. Wie eine Chronik wirkt der prall gefüllte Ordner, der vieles über den Verein und seine Aktivitäten verrät.

Er holt ihn aus einem Regal, schlägt ihn auf und stöbert. Darin sind vor allem Dokumente zur Vereinsgründung im Jahr 1991 eingeheftet sowie Zeitungsartikel, DIN A4-Plakate von den Kinderfesten, die jedes Jahr stattfinden, und Fotografien von gemeinsamen Veranstaltungen. Fast jede Seite hat handschriftlich ein Datum zugewiesen bekommen. Sie reichen mehr als ein viertel Jahrhundert zurück.

Der 90 Mitglieder starke Verein hat ein gesundes Durchschnittsalter durch die jüngsten „Flämmchen“, die Kinder- und Jugendfeuerwehr sowie die älteren Kameraden, die unter anderem die Chronik der Feuerwehr pflegen. Jede helfende Hand ist wichtig, denn Veranstaltungen, wie das Kinderfest, das jedes Jahr zu Pfingsten durchgeführt wird, gehören zu den Aufgaben des Vereins. Dieses Jahr war es bereits das elfte Kinderfest.

Zwischen Tradition und neuen kreativen Ideen

Darüber hinaus sind die Vereinsmitglieder im Saalfelder Festring eingebunden und stehen unter anderem beim Detscherfest der Kreisstadt hinter den Öfen. „Und wir beteiligen uns an der Aufräumaktion Saalfeld putzt sich.“ Der Nachwuchs tritt zu bestimmten Anlässen in einheitlichen T-Shirts auf – ein Schritt in Richtung Gemeinschaftsgefühl.

„Das Thema fehlender Nachwuchs ist ein bundesweites Problem“, sagt der Vorstandsvorsitzende. Auch deshalb ist das Ziel, Werbung für den Nachwuchs zu stärken, damit sie zeitig ein Gefühl für die Feuerwehr entwickeln und gern auch mit ihr zusammenwachsen, um später als Kameraden in die aktive Wehr zu wechseln. Gut herangeführt werden sie vom Ausbildungsleiter Heiko Becker. „Er macht das toll“, spricht Hanjörg Bock sein Lob aus.

Gepflegt werden Freundschaften und Zusammenhalt aber auch über die Stadtgrenzen hinaus, beispielsweise mit Kameraden aus einer der Partnerstädte von Saalfeld, Kulmbach. Gegenseitig besuche man sich und suche den regelmäßigen Erfahrungsaustausch, so Bock.

Dass die Saalfelder genügend Erfahrungen mitbringen können, zeigt das Traditionskabinett im Feuerwehrhaus. Schmunzelnd zeigt der Vorstandsvorsitzende die Vorlage für ein Schild, das sie für den Raum in Auftrag gegeben haben: „Tradition ist, wenn wir uns nicht mehr daran erinnern, warum wir etwas machen.“

An kreativen Ideen mangelt es dem Verein nicht. „Wir haben den Saalfelder Brandbeschleuniger kreiert, das ist ein Likörschnaps“, erklärt Hanjörg Bock. Das Etikett wirbt für den Feuerwehrverein der Stadt, der auch den Kontakt mit anderen Feuerwehrvereinen wie Beulwitz/Aue am Berg pflegt.

Die Pflege braucht viel Zeit. Zeit, die sich die rund 90 Mitglieder gern nehmen. „Mit 69 Mitglieder hatten wir damals begonnen“, kann der Vorstandsvorsitzende aus den Unterlagen entnehmen.

Er war 1991 bereits einer von den 69 ersten Mitgliedern, „ein förderndes Mitglied“, wird er präziser. 2008 wurde er schließlich in den Vorstand gewählt und ist dort aktuell einer von sechs Vorstandsmitgliedern. Stolz und gleichzeitig bescheiden zeigt er nebenbei eine Urkunde, die ihm für seine langjährige Zugehörigkeit überreicht wurde.

Von der Vereinsspitze aus passiert viel Arbeit bereits im Hintergrund, die kein Einwohner der Stadt sieht. Und was auch kaum einer weiß: sieben Kulmbacher Kameraden gehören dem Saalfelder Verein an. „Es ist wirklich eine freundschaftliche Partnerschaft“, kommentiert Bock.

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