Saalfeld. Falk Zenker brillierte zu den 34. Jazztagen in der Saalfelder Orangerie mit seinem Programm „Falkenflug“.

Falk Zenker wird an diesem Abend den Beweis erbringen, dass die Orangerie am Saalfelder Schloss auch ein erstklassiger Konzert-Ort ist.

Der Gitarren-Virtuose beginnt sein Konzert im Rahmen der 34. Saalfelder Jazztage mit 700 Jahre alter Musik, entnommen aus einem alten Manuskript. Er kleide die Musik in neue Gewänder, sagt er, „daher klingt es nicht nach Mittelalter“. Mit faszinierender Leichtigkeit entlockt er seiner akustischen Gitarre eine derart schnelle Abfolge von Tönen, dass es fraglich ist, wie ihm das mit nur zehn Fingern gelingen kann. Er spielt die Nummer acht aus dem Manuskript und dieses Stück sei „komisch, der Autor muss eine Flasche Wein nebenher getrunken haben...“

„Falkenflug“ heißt sein Programm und Falk Zenker setzt fort mit einem Stück „zum Schwelgen, eines, das die Augen weitet, wie beim Flug“. Inspiriert ist er nicht nur durch die frühen Träume vom Fliegen, damals als Kind, als er im Garten seiner Großeltern von Apfelbaum zu Apfelbaum schwebte. Erst kürzlich habe er bei Jena einen Gleitschirm-Kurs absolviert: „Was soll ich Ihnen sagen, ich habe es geschafft!“

Ein Lied heißt „Mitfreude“ – im Gegensatz zu „Mitleid“ –, weil der Musiker „die Fähigkeit, sich mit dem Glück anderer mit zu freuen“ für eine sehr schöne Eigenschaft hält. Mehrmals setzt er die Schleifen-Funktion – „Live-Loops – seines Akustikgitarren-Verstärkers ein und konfrontiert das Publikum mit einer Mehrstimmigkeit, als sei ein Gitarren-Quartett zu Gange.

Apropos Quartett: Als Zenker im dritten Gitarre-Studienjahr in Weimar war, fiel die Mauer. Umgehend verbrachte er einen Sommer im andalusischen Granada (Spanien), um das Flamenco-Spiel kennen zu lernen. Eines Abends hörte er dort einen Witz, den er nur halb verstand: Einer erklärt einem anderen, er habe ein Quartett gegründet, mit drei Mann. Wer denn alles? Mein Bruder und ich. Du hast einen Bruder? Ich? Nein! – Musik und Humor, das hat funktioniert an diesem Abend in der Orangerie. Großer Beifall des Publikums.