Klischees sind ja meist ebenso haltbar und unzutreffend, doch wer sich an Touristen-Hotspots dieser Welt umtut, dem fallen sie auf, die langen Reihen weißer, großer und sehr oft erstaunlich neuer Wohnmobile, deren Lenker vor allem eins sind: Schnell da – aber auch ebenso schnell wieder weg. Mobil eben.
Sie brauchen keine Buchungsfristen, Anreisetage, ausgearbeitete Bespaßungsprogramme für eine ganze Woche oder zwei. Sondern in erster Linie ebenen Platz. Gern genommen werden eine schöne Aussicht und wenn ein findiger Bäcker ihnen morgens Brötchen an die Wagentür hängt, hat die Gegend schon gewonnen. Was sie – mehrheitlich – weniger mögen, sind Kommunen, die mit Riesenaufwand komplette ausgestattete Kleingartenparzellen mit Parkplatz aufbauen, um dann zur Refinanzierung beide Gebührenhände weit aufzuhalten.
Bei aller Larmoyanz über die gebeutelte touristische Infrastruktur im Schwarzatal – die modernen Nomaden, die im eigenen Haus unterwegs sind, wären die ersten Botschafter für eine Hoffnung machende Neubesiedlung.
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