Drognitz. Der Campingplatz am Südufer des Hohenwarte-Stausees, der von der Gemeinde betrieben wird, verzeichnet pro Jahr gut 3000 Übernachtungen. Ein Besuch vor Ort.

Ein normales Jahr, vielleicht mit leichter Tendenz nach oben. So beschreibt Andreas Schart den bisherigen Saisonverlauf auf dem Campingplatz Hopfenmühle, auf dem er schon im 13. Jahr als Platzwart arbeitet. Angestellt bei der Gemeinde Drognitz, die den Campingplatz betreibt, ist er in der Saison sieben Tage die Woche anwesend.

Das „vielleicht“ wird er später noch mal betonen. „Man sei halt wetterabhängig. Wenn der August kalt und nass wird, fehlen in der Bilanz gleich ein paar hundert Übernachtungen“, sagt der 57-Jährige. Ansonsten sei eigentlich alles wie immer, neue Attraktionen gebe es nicht – und brauche es auch nicht, denn die Gäste der Hopfenmühle schätzen aus Sicht des Platzwartes genau das Vorhandene: die Naturbelassenheit, den freien Blick aufs Wasser des Hohenwarte-Stausees, die Ruhe.

Und das es nicht so „steril“ sei, wie auf manch anderen Plätzen. Mit dem Mähen auf dem drei Hektar großen Areal komme er halt nicht nach. Wenn wie hinter der Anmeldung auf 15 Quadratmetern Walderdbeeren wachsen, lässt er die zur Freude der Camper auch mal stehen.

Anerkennung für die benachbarte Mutschwiese

Dass es Anfang der Woche noch fünf freie Plätze für Wohnmobile und zwölf Mal so viele für Zelte gab, sei trotz der gerade in Thüringen laufenden Sommerferien normal. „Bis Freitag füllt es sich“, sagt Schart, außerhalb halte die seit einigen Jahren beobachtete Tendenz, dass die Leute, wenn sie einmal da sind, länger bleiben. Über die Saison kommen so stets zwischen 3000 und 4000 Übernachtungen zustande, in einem guten Jahr wie 2017 auch mal mehr.

Zu den Stammkunden gehört auch der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt, der hier jedes Jahr direkt am Ufer eine kleine Zeltstadt errichtet. Jugendfeuerwehren, DRK oder wie in dieser Woche der Verein JAM bekommen die Mannschaftszelte und das Verpflegungszelt kostenlos für ihre Freizeiten zur Verfügung gestellt; auch eine Form der Jugendförderung.

Wer nicht mehr kommt, sind die Niederländer, die mit ihren Wohnmobilen in früheren Jahren auch an diesem Teil des Südufers kampierten. „Die Holländer sind jetzt bei den Holländern“, sagt Andreas Schart. „Die wollen Ruhe statt Wasser und gucken sich jeden Tag bei Ausflügen die Gegend an. Da fahren sie mitunter bis nach Weimar“, sagt der Platzwart anerkennend.

Ruhe – und Landsleute – finden die Holländer auf der benachbarten Mutschwiese, die jetzt „Camping Thüringer Wald“ heißt und seit vier Jahren von Michael und Patricia Telgenhof Stück für Stück auf Vordermann gebracht wird. „Ich würde sagen, in diesem Jahr haben sie endgültig den Durchbruch geschafft“, sagt Schart ohne Neid. Nichts war schlechter für die Hopfenmühle, als eine brachliegende Mutschwiese direkt an der Zufahrt.

Jetzt befruchten sich beide Plätze ein bisschen gegenseitig, auch wenn der kleine Imbiss mit Biergarten am Ufer nur Freitag und Sonnabend geöffnet hat. „Auch darauf stellen sich die Gäste ein“, sagt Schart. Es scheint, als könne ihn nichts aus der Ruhe bringen.