Saalfeld. Viertklässler aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt lernen mit der Polizei, wie sie sicher mit dem Fahrrad durch den Straßenverkehr kommen.

Ein Blick über die Schulter und dann den Arm weit nach rechts ausstrecken. Noch einmal umschauen und dann wird kräftig in die Pedale getreten: Die Viertklässler der Grundschule Probstzella sind in der Kombus-Halle in Saalfeld zu Gast, um dort ihre Fahrradausbildung zu absolvieren.

Mit nummerierten Warnwesten und bunten Sturzhelmen fahren sie entlang der aufgezeichneten Linien. Noch etwas unsicher schauen sie nach ihren Mitschülern und versuchen, ihre Ohren bei der Ausbilderin zu haben. Polizeiobermeisterin Frances Lorenz gibt Anweisungen und wertvolle Tipps, die die Schüler bald in der Praxis umsetzen können. Noch sind die Kinder entweder mit dem Bus oder per pedes in die Schule unterwegs, wie die Klassenlehrerin Angela Wagner sagt.

Immer dienstags werden die Kinder jetzt fünf Wochen lang auf den Straßenverkehr vorbereitet, jeweils anderthalb Stunden. Abgeholt werden sie mit einem Sonderbus. Diesmal sind sie in zwei Gruppen eingeteilt.

Frances Lorenz fragt die Schüler, wer fahren darf.
Frances Lorenz fragt die Schüler, wer fahren darf. © Foto: Dominique Lattich

Nach etwa einer Stunde wirken sie bereits sicherer auf den ausgeliehenen Fahrrädern der Jugendverkehrswacht. „Sehr gut“, lobt Frances Lorenz eine Schülerin, die an der Haltelinie bremst und anderen vorschriftsgemäß die Vorfahrt gewährt. „Denkt an den Uhu, bevor ihr losfahrt“, gibt sie mit auf den Weg. Das bedeutet: Umsehen, Handzeichen, umsehen. Diese Situation gibt es zum Beispiel auch an Baustellen. Diese werden mit Verkehrshütchen simuliert.

„Ich hab’ echt Spaß“, sagt ein Mädchen zu der Klassenlehrerin. „Es ist ungewohnt, Fahrrad mit Rücktritt zu fahren, Frau Wagner.“ Daran werde sie sich aber sicher auch schnell gewöhnen, so die Antwort.

Auf der anderen Seite der Halle übt Polizeihauptmeister Rüdiger Mönch mit der zweiten Gruppe auf die gleiche Weise bis sich alle für eine kleine Abschlussrunde treffen.

Eine erste Bewertung der Polizeiobermeisterin fällt ganz gut aus. „Hier sind einige kleine Fehler noch nicht schlimm, aber draußen bedeuten sie Unfälle“, verdeutlicht sie die Wichtigkeit der Ausbildung. „Rechts vor Links“ haben sie jetzt gemeinsam erarbeitet und auf dem Kasten. Bis zur nächsten Woche sollen sie die acht Punkte zum Linksabbiegen lernen, bevor es an die Praxis geht. Am Ende gibt es eine Prüfung – und wer sie besteht, bekommt einen Fahrradpass.

Die Schüler reisen wieder ab. Kurze Verschnaufpause für die beiden Ausbilder. Doch die Arbeit scheint sich zu lohnen. „Toi toi toi“, sagt Lorenz. „Es gab in den vergangenen Jahren sehr wenige Unfälle mit Kindern, die mit dem Fahrrad auf dem Weg zur Schule waren.“

Der nächste Bus rollt heran. Auf der Anzeige steht „Fahrradausbildung“. Auf zur nächsten Runde. Und den Uhu nicht vergessen.