Gösselsdorf. Backhausfest zum 28.Mal veranstaltet. 400 frische Brote am Sonnabend und Sonntag aus dem Backofen gezogen.

Einmal im Jahr wird im kleinen Ort Gösselsdorf ganz groß gefeiert. Zum 28. Backhausfest gab es frisches Brot und alte Traktoren.

Auch wenn es im Ort am Samstag nicht so spektakulär wie am Sonntag zuging, im Festzelt wurden stundenlang die Augen gezählt. Zwar galt das nicht für die der Gäste, aber für die Karten Zehn, Bube, Dame, König und Ass beim Skatturnier. Von Benshausen bis nach Neustadt/Orla und aus den Coburger Gebiet reisten Mitspieler an, um sich gegenseitig zu reizen. Und mitunter kamen Kontra, Reh und Bock dazu. Für die 54 Skatfreunde ging es am Nachmittag beim Preisskat um einen Pokal, ein XL-Brot und 127 Euro für den Sieger. Der hieß am Ende Wolfgang Ehrhard und kommt aus Saalfeld. Zum 18. Mal wurden die Karten gemischt. Aber warum gibt es eigentlich ausgerechnet für Gösselsdorf jedes Jahr so viele Interessenten?

Sören Swoboda aus dem Raum Neustadt/Orla wähnt sich schon über zehnmal dabei. Er selbst spielt in einem Verein und geht gerne dorthin zu Turnieren, wo viele beim Preisskat dabei sind. In Gösselsdorf beweise Helmut Liebmann viel Tradition um Spieler zu bekommen. „Hier ist es urig und beliebt. Das macht es aus“, sagt Swoboda, der sich in Gösselsdorf sehr wohlfühlt.

Mit viel Musik und einer gut aufgelegten Band „Jojozeit“ ging der Festsamstag mit Tanz stimmungsvoll zu Ende.

Höhepunkt des Sonntags war die 25. Traktorparade. Die startete auch diesmal um 13 Uhr mit der Vorstellung der Fahrer und ihrer PS-starken Maschinen. Auch wenn deren Anzahl mit 91 keinen Rekordwert erreichte – der steht immer noch bei 132 Treckern – Gösselsdorf ist nach wie vor bei den Teilnehmern eine willkommene Adresse. Traurig waren die Traktorfreunde, weil das Treffen im Frühjahr nicht stattfand. Obwohl nun zeitgleich am Wochenende das Traktoren- und Oldtimertreffen in Remda stattfand, minderte das in Gösselsdorf die Veranstaltung nicht. Viele Einwohner und Gäste säumten die Ortsstraße, um den Bulldogs und anderen Schleppern ihre Aufwartung zu machen. Am weitesten angereist war Jürgen Schmiechen aus Ötisheim (Enzkreis in Baden-Württemberg), der 378 Kilometer hintere sich hatte.

In den Räumen der Feuerwehr war auch dieses Jahr wieder Geschichtliches der Gemeinde zu sehen. Die Forschungsarbeiten der Brüder Lothar und Helmut Liebmann waren in akribischer Kleinarbeit entstanden. Natürlich stand auch das Backhaus wieder im Fokus. Das Brot ging Samstag und Sonntag weg wie die warmen Semmeln. Bäcker Bernd Betz, Knut Jacob und Steffen Hermann leisteten wieder ganze Arbeit. Zirka 400 Brote gingen über den Tisch.