Katzhütte. Am Freitag ist Tag der offenen Tür in neuen Schwarzatal-Hospiz.

Bei strahlendem Sonnenschein haben am Mittwoch Hunderte Ehrengäste in der Oelzer Straße 13 in Katzhütte mit Evi und Heiner Müller und ihrem frisch gebackenen Team in festlichem Rahmen das Schwarzatal-Hospiz eingeweiht, das seit 1. Juli offiziell einen Versorgungsauftrag mit den Krankenkassen hat.

Mit acht Betten für Gäste in der letzten Phase ihres Lebens erhält es, wie Fördervereinschef Jürgen Krautwurst in seiner über alle Maßen ausführlichen Ansprache erklärte, seinen besonderen Wert durch den familiären Charakter und dem Umstand, dass es bewusst im ländlichen Raum angesiedelt ist.

Er dankte ebenso wie Heiner und Evi Müller, die Vordenker und Investoren und künftigen Lenker des Hospizes, all jenen, die mit Spenden aber auch inhaltlicher Unterstützung das Projekt erst ermöglicht haben, den Planern, Architekten, Bauleuten, Politikern und allen anderen, die dem Projekt immer mit Wohlwollen gegenüber gestanden haben.

Dass hierbei auch Skepsis zu befürchten war, konnte man der Erinnerung an die ersten Tage des Projektes entnehmen, als im Januar 2017 nach der Gründung des Vereins zuerst Aufklärungsarbeit gemacht wurde. Spätestens seit den Spendenläufen aber sei klar, dass es nicht nur Großspender gibt, sondern die Idee längst auch bei den Menschen Fuß gefasst hat.

Dies sei auch weiter nötig, denn auch im Betrieb des Hospizes sind fünf Prozent der laufenden Kosten – man rechnet hier mit knapp 40.000 Euro jährlich – weiter durch Spenden aufzubringen.

Marcus Sternberg vom Thüringer Hospiz- und Palliativverband erinnerte in seinem Festvortrag an die Grundsätze des Hospiz-Gedankens. Mitten im Leben, mitten in Katzhütte, habe das Sterben einen Platz gefunden, auch wenn mancher es sich vielleicht doch lieber etwas weiter draußen im Wald gewünscht hätte. Er betonte, erst im Sterben werde sich der Mensch der Dinge bewusst, die wirklich wichtig sind in seinem Leben. Es sei zu wünschen, dass diese Klarheit ein wenig weiter ins Leben hinein geholt werden könne. Den Hospizmitarbeitern gab er auf den Weg, für sie zähle letztlich nur, ob man fähig sei, einem anderen Menschen mit allen Konsequenzen zu begegnen. Man diene den Hospiz-Gästen nicht zuerst mit seiner Stärke, sondern mit der eigenen Verwundbarkeit.