Leutenberg. Server-Ausfall lähmt Arbeit in einigen Ämtern. Technische Störungen treffen auch das Alexandrabad.

Fluch und Segen moderner Technik: Mit der Umstellung der Telefonanlage im Leutenberger Rathaus auf eine digitale Verbindung ist der elektronische Bürgerservice seit Wochenbeginn fast vollständig zum Erliegen gekommen.

War auf der Facebook-Seite der Stadt zunächst von einem Trojaner-Befall die Rede, so kann inzwischen diesbezüglich Entwarnung gegeben werden. Wie Leutenbergs Leitende Beamtin Sandra Grosch auf OTZ-Anfrage informierte, sei die Störung durch eine Unverträglichkeit der neuen Telefonanlage mit dem Server, also dem Zentralrechner der Stadtverwaltung verursacht. „Der Server ist fünf Jahre alt – das ist in der Informationstechnik eine Antiquität“, betonte Grosch. Man habe sich deshalb nun zur eiligen Neuanschaffung entschlossen, deren Anlieferung und Installation jedoch mindestens bis Mitte nächster Woche dauern werde. Bis dahin können das Rathaus E-Mails weder erreichen noch verlassen, ist der Betrieb von Kasse und Einwohnermeldeamt mangels Internet-Zugang sehr eingeschränkt. „Wir nehmen Anliegen der Bürger selbstverständlich entgegen, müssen die Bearbeitung aber noch etwas aufschieben“, beschrieb Grosch am Freitag die Situation. Menschen, die etwa dringend einen Ausweis- oder Pass-Ersatz benötigen, müssten sich deshalb in Geduld üben, denn solche Dokumente dürfe nun einmal nur die Gemeinde ausfertigen, wo die Antragsteller gemeldet sind. Etwaigen Geburten indes steht nichts im Wege: Weil das Standesamt am zentralen Thüringer Server in Gotha hängt, können Geburts- wie auch Sterbeurkunden ohne Einschränkungen ausgefertigt werden.

Eine weitere Eilentscheidung für neue Technik, die Grosch jetzt dem urlaubenden Bürgermeister Robert Geheeb (SPD) zugeleitet hat, betrifft das Alexandra-Bad und hat auch mit technischer Überalterung zu tun. Seit Ende Juni war es im Freibad unter der Friedensburg immer wieder zu Ausfällen von Außenduschen, Wasserspielen und auch Umwälzanlagen gekommen, die an drei Tagen sogar die Schließung des Bades nach sich zogen. Ursache seien Ausfälle der über 20 Jahre alten elektronischen Steueranlage gewesen, die nicht mehr reparabel sei, sagte Grosch. Eine kurzfristige Neuanschaffung im Umfang von einigen Tausend Euro soll nun garantieren, dass zumindest während der noch verbleibenden 23 Tage der offiziellen Badesaison in Leutenberg nach Herzenslust geplanscht und geschwommen werden kann. Allerdings sei noch nicht genau absehbar, wann die Steuerelektronik ausgetauscht werde und ob dies ohne erneute Unterbrechung des Betriebs möglich ist. Allen Badelustigen rät Grosch deshalb, sich vorab auf der Facebook- oder Internet-Seite der Stadt zu informieren.