Rudolstadt. Auf der Großen Wiese in Rudolstadt werden ab Sonnabend 5000 Teilnehmer erwartet zum diesjährigen Bundesjugendlager des Technischen Hilfswerkes.

Der Blick auf die Wetter-App wird zur Routine an diesem Sonnabend auf der Großen Wiese in Rudolstadt. Für den Abend ist ein Gewitter angekündigt. Vorsichtshalber werden die Zelte extra gesichert. Auch der Funkmast bleibt auf dem Laster und wird erst später aufgebaut. Das Gewitter zieht zum Glück vorbei.

So kann der Aufbau für das Camp zum Bundesjugendtreffen des Technischen Hilfswerkes (THW) ohne Hindernisse vonstatten gehen. Mehr als 400 Einsatzkräfte sind dafür am Wochenende im Einsatz. Sie sorgen dafür, dass die Zeltstadt immer mehr Gestalt annimmt. Erwartet werden am 27. Juli etwa 4000 Kinder und Jugendliche aus dem gesamten Bundesgebiet. Mit Betreuern, internationalen Gästen und Besuchern werden in Spitzenzeiten rund 5500 Menschen auf dem Gelände sein.

Christian Freier aus Leipzig und Tobias Freitag aus Münster verlegen Telefonkabel im Camp. 
Christian Freier aus Leipzig und Tobias Freitag aus Münster verlegen Telefonkabel im Camp.  © Enzian

Die meisten Teilnehmer kommen aus Nordrhein-Westfalen (knapp 1000 Anmeldungen) und Bayern (etwa 950 Teilnehmer). Delegationen aus Polen, Tschechien, Russland, Tunesien und Usbekistan sind ebenfalls angekündigt. Höhepunkt ist der Bundesjugendausscheid am 28. Juli.

„Wir liegen gut im Zeitplan. Jetzt arbeiten wir mit Hochdruck an der Stromversorgung“, sagt Oliver Tiedemann, der Leiter des Camps. Allein 30 Einsatzkräfte sind am Samstag im Einsatz, um die Kabel zu verlegen. Elf Container beziehungsweise Lkw waren nur mit Material für die Elektroinstallation beladen.

In einem Zelt in der Mitte des Platzes wird das „Bürgeramt“ des Camps eingerichtet. „Hier meldet man sich an und ab, kann Ausflüge und die Teilnahme an Freizeitaktivitäten buchen“, erklärt Michael Schulze, der die Kommunikationsstelle auf dem Platz leitet. „Was hier grad aufgebaut wird, ist die Stadtteildisco“, lässt er ein paar Meter weiter wissen. Daneben stehen Zelte, in denen während des Lagers ein Berufskundetag stattfindet. „Wir sind darauf angewiesen, dass die Einsatzkräfte im Ernstfall von ihren Arbeitgebern freigestellt werden. Deshalb kooperieren wir eng mit Unternehmen“.

Am Rande des Geländes ist eine Zeltreihe aufgebaut. „Diese Zelte kommen direkt vom Einsatz bei dem großen Waldbrand in Lübtheen und müssen nun trocken“, so die Auskunft.

Großen Wert wird auf die Sicherheit der Teilnehmer gelegt. So wird in einem eigens eingerichteten Labor die Qualität des Wassers auf dem Gelände täglich geprüft. „Auf Grund der Sonneneinstrahlung kann sich das Wasser in den mobilen Leitungen erwärmen. So sind wir sicher, dass alle Anforderungen im Rahmen der Trinkwasserverordnung erfüllt sind“, sagt Michael Schulze. Auch daran ist gedacht: Da viele Betreuerinnen und Betreuer Elternteile der teilnehmenden Kinder und Jugendlichen sind, gibt es auf dem Gelände einen Kindergarten für jüngere Geschwisterkinder.

Für die nächsten Tage ist Hitze angesagt. Auch darauf hat man reagiert: „Wir haben die Getränkevorräte aufgestockt und 28 Euro-Paletten Wasser zusätzlich geordert“, so der Camp-Leiter.