Rudolstadt. Blechklang -Dirigent Patricio Cosentino als „Maradonna der Tuba“ bezeichnet. Begabte Solistinnen verzaubern Publikum in der Stadtkirche

Unter dem Titel „Peacemakers: Die friedliche Revolution“ gab die Brass Band Blechklang am vergangenen Sonntagabend ein Konzert in der Stadtkirche St. Andreas.

Rund 100 Zuhörer kamen zu diesem Klangerlebnis unter der Leitung des argentischen Dirigenten Patricio Cosentino und, wie Moderator Thomas Rothhardt verriet, ist Patricio wenn er nicht gerade dirigiere, der „Maradonna der Tuba“. Zur Ankündigung der einzelnen Musikstücke erinnerte Rothhardt mit einer kleinen Chronik an die friedliche Revolution vor 30 Jahren. So erfuhr der Zuhörer, dass das Orchester 1971 gegründet wurde als Fanfarenorchester des VEB Carl Zeiss Jena. Seit 1991 steht der Klangkörper auf eigenen Beinen. Blechklang ist seit 2006 aufgestellt als Brass Band nach britischem Vorbild. Um dahin zu kommen, bedurfte es mehrere Jahre kontinuierlicher Ausbildung in der Orchesterschule „Klangwelt“. Dort werden 160 Kinder von 15 Lehrern ausgebildet, beginnend mit der musikalischen Früherziehung in Jenaer Kindergärten. Auf dem Weg in die Brass Band gibt es mittlerweile vier Nachwuchsensemble.

Doch zurück zum Konzert: Darin boten Andrea Hobson und Anabel Voigt, zwei begabte Solistinnen, eine Kostprobe ihres Könnens. Auf dem wohlklingenden Euphonium präsentierte die aus Südafrika stammende Hobson den Titel „Peace“ von John Golland. Das Jenaer Ausnahmetalent Voigt begeisterte auf dem Althorn mit „A Time for Peace“, eine Komposition des schottischen Komponisten Peter Graham. Darüber hinaus wurden spezielle Fassungen der Bachkomposition Toccata und Fuge d-moll sowie des spektakulären Finales der Orgel Sinfonie Nr. 3 mit Miroslawa Cieslak geboten. Cieslak ist seit 2013 in Thüringen, stammt aus Oberschlesien und ist Kantorin in Querfurt.

Die Brass Band gefiel vor allem in ihrer Besetzung, die immer mit 28 Mitgliedern, elf Kornetts, drei Althörnern, ein Flügelhorn, zwei Euphonien, zwei Baritone, drei Posaunen, vier Tuben und symphonisches Schlagwerk auftritt. In bewundernswerter Klarheit und weichen Übergängen bei den Einsätzen zeigte sich die Klasse der Musiker im Zusammenspiel, was die Zuhörer nach jedem Musikstück mit reichlich Applaus honorierten.