Katzhütte. Heimatverein Katzhütte setzt Paul Liebmann beim Hoffest ein Denkmal

Zu einem Höhepunkt des Heimatvereins Katzhütte-Oelze gehört das Hoffest, zu dem am vergangenen Sonntag ein rund 100-köpfiges Publikum erschien.

Aufgeführt wurde von Laiendarstellern des Vereins ein kleines Theaterspektakel. Inhalt waren Episoden aus dem Leben des Forstmeisters Paul Liebmann. Er wurde am 6. Juli 1851 in Katzhütte geboren und gilt als einer der angesehensten und profiliertesten Forstmänner des Fürstentums Schwarzburg-Rudolstadt Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts.

Er galt als ausgezeichneter Vermesser und Kartograph. Als solcher entwickelte er erstmalig Wirtschaftskarten für jedes einzelne Forstrevier. Er gestaltete die Grundlage für eine nachhaltige und gewinnbringende Forstwirtschaft im Fürstentum wesentlich mit. Die moderne Waldgliederung nach Abteilungen des Paul Liebmann wirkt nachhaltig als Denkmal und hinterlässt Spuren in vielen Wäldern Thüringens. Darüber hinaus gab er Empfehlungen für die Art und Weise des eingeschlagenen Holzes, der Sortierung und des Verkaufs.

Paul Liebmann stammt aus einer alten Forstfamilie. Sein Vater war Revierförster im Dienste Schwarzburg-Rudolstadts und sein Großvater fürstlicher Jäger in Katzhütte. Er starb in Königsee. Am 16. Januar 2019 war sein 80. Todestag.

Liebmann war einer der bekanntesten Einwohner Katzhüttes. Als Oberförster kehrt er 1908 zurück nach Katzhütte und bezieht die oberste Wohnung im Herrenhaus, zu dessen Füßen nun der Heimatverein Katzhütte sein Hoffest mit einer kleinen Aufführung über ihn veranstaltete. Als Paul Liebmann sitzt Eric Pasternak im Schaukelstuhl und erzählt aus seinem Leben. Dies wird nun in vier kleinen Akten dargestellt. Die Idee dazu gab übrigens der leider im Februar verstorbene Erich Meusel. „Nach seinem Tode sind wir dafür sehr dankbar“, so Siegfried Luckert, Vorsitzender des Heimatvereins. „Wir haben dieses Jahr zum ersten Mal eine Drehbühne – für uns als kleiner Verein ist das ein besonderes Ereignis“, gesteht er. Auf den Gedanken, eine Drehbühne einzurichten, ist Rainer Dix aus Katzhütte gekommen. Er ist auch derjenige, der sich um Kulissen und Bühnenbild kümmerte. Eine Leistung die der Heimatverein mit Gebühr und Dankbarkeit entgegengenommen habe, sei die Unterstützung von Roberto Hoffmann, der die Drehbühne baute. Dazu fertigte Wolfgang Fischer das Lager für die Bühne, um diese drehbar zu machen.

Im ersten Akt dreht sich die Geschichte um eine Szene in der Schule, wo Paul Liebmann, alias Nick Luckert, zwei Schüler anstiftet, den Rohrstock des Lehrers (Siegfried Luckert) zu sabotieren. Dafür setzte es Schelte bei diesen und dazu musste Liebmanns Hosenboden herhalten. Zwischen den Szenen gab es Klatsch und Tratsch zwischen zwei Katzhüttnerinnen (Hella Richter und Ingrid Luckert).

Eine weiter Szene handelte im Gasthaus Rosenbaum in der sich Willi (Wilfried Machold), Hotop (Rainer Dix), Daniel (Renate Müller-Hesse) und Dr. Emmerling (Lutz Möller) mit Frau Marianne (Gudrun Dix) aus Rudolstadt einfanden, wo man über so manchen und manches herzog.

Vom Vogelsteller (Ronny Klett) und vom Köhler (Siegfriede Luckert) handelte der letzte Akt, nachdem das Feuer am Meiler von den Kindern gelöscht wurde.

Mit reichlich Applaus und Musik zum Schunkeln wurden die Darsteller gefeiert. Und wie Siegfried Luckert bekanntgab, wird es im kommenden Jahr wieder einen Auftritt des Heimatvereins geben.