Saalfeld/Rudolstadt. Lange Zeit standen bei den Investitionen des Landkreises die Gymnasien im Blickpunkt. Das wird sich in den nächsten Jahren merklich ändern.

Wenn im Kreishaushalt in den vergangenen drei Jahrzehnten geklotzt statt gekleckert wurde, dann betraf das zumeist die Gymnasien, die in den Jahren nach der Wende auch die größten Zuwachsraten bei den Schülern hatten, weil plötzlich nicht mehr die zwei bis drei leistungsstärksten Schüler aus einer Klasse auf die „höhere“ Schule wechselten, sondern mitunter die halbe Klasse. Auf diese Weise entstand ein nagelneues Gymnasium in Königsee, das Fridericianum in Rudolstadt und das Heinrich-Böll-Gymnasium in Saalfeld erhielten Millionen teure Erweiterungsbauten, zuletzt wurde das Erasmus-Reinhold-Gymnasium in Saalfeld-Gorndorf aufgepeppt und mit einer neuen Sporthalle beschert.

Jetzt verschiebt sich der Fokus in Richtung der anderen Schularten, wie ein Blick in den Investitionsplan des Landkreises für die Jahre bis 2023 zeigt. Während die Gelder für Baumaßnahmen und Ausstattung an den Gymnasien schon im nächsten Jahr auf unter 600.000 Euro zurückgefahren werden, fließen für Grund-, Regel-, Gemeinschafts- und Förderschulen über vier Millionen Euro.

Uhlstädt bekommt das größte Stück vom Kuchen

Der größte Betrag entfällt mit gut 2,5 Millionen Euro auf die Grundschulen – und hier speziell den geplanten Erweiterungsbau an der zu klein gewordenen Uhlstädter Schule. Großzügig gefördert vom Freistaat Thüringen sollen bis Ende 2021 in Planung und Realisierung über zwei Millionen Euro fließen. Hinzu kommen 100.000 Euro für die Ausstattung des Anbaus. Weitere nennenswerte Investitionen im höheren fünfstelligen Bereich sind die Sanierung der Schülertoiletten in der Grundschule Probstzella, die Trockenlegung und Sanierung des Kellergeschosses im Hort Königsee und die Erneuerung der Toiletten an der Grundschule Meuselbach.

Im Bereich der Regelschulen fallen die Schaffung der gemeinsamen Freisporteinrichtung mit der Gemeinde Unterwellenborn, für die der Landkreis über drei Jahre verteilt 750.000 Euro aufbringt und die Altbausanierung an der Geschwister-Scholl-Schule Bad Blankenburg (650.000 Euro) ins Auge. An der Gemeinschaftsschule Kaulsdorf soll im nächsten Jahr der Anbau eines Aufzuges abgeschlossen werden, der den Landkreis unterm Strich einschließlich Planung fast 800.000 Euro gekostet haben wird.

Für Baumaßnahmen und Ausstattung an den beiden Staatlichen Berufsschulen und den drei Förderschulzentren sind im nächsten Jahr zusammen knapp 330.000 Euro vorgesehen, fast die Hälfte davon für die Sanierung der Elektroinstallation am Förderzentrum für Lernbehinderte in Saalfeld.

Gorndorf bleibt Schwerpunkt bei Gymnasien

Unter den Gymnasien bildet das Gorndorfer auch im nächsten Jahr noch einmal den Investitionsschwerpunkt. Hier sind 165.000 Euro für den Erwerb eines Grundstückes für den künftigen Sportplatz vorgesehen, außerdem soll mit dem Bau der Außenanlagen begonnen werden, die bis 2021 gut eine halbe Million Euro gekostet haben werden.

Nicht berücksichtigt sind bei dieser Betrachtung die Schulen in freier Trägerschaft sowie die Grund- und Regelschulen in Trägerschaft der Städte Saalfeld und Rudolstadt. So läuft in Saalfeld in diesem Schuljahr gerade für einen Millionenbetrag die aufwändige Generalsanierung des Gebäudes, in dem sich bis zum Sommer die Regelschule Geschwister Scholl und die Johannesschule befanden. Die Schüler beider Bildungseinrichtungen werden derzeit in Ausweichquartieren in Saalfeld und Unterwellenborn beschult.