Das Saalfeld-Rudolstädter Verkehrsunternehmen Kom-Bus ist im Fahrradtourismus sehr engagiert. Umso mehr erstaunt es, wenn Kom-Bus einen lange vorab angemeldeten Fahrrad-Transport von zwölf Senioren von Saalfeld nach Neuhaus ablehnt mit der Begründung, ein solcher Transport könne nicht an einem Wochentag stattfinden.

Das Unternehmen muss sich vorwerfen lassen, mit seinen Marketing-Aktivitäten per Flyer und Internet Erwartungen geweckt zu haben, die es im Nachfragefall nicht erfüllen kann. Zwar findet sich auf der Kom-Bus-Internetseite das Angebot, es seien samstags und sonntags auf besonders nachgefragten Fahrten Linienbusse mit Fahrradanhängern unterwegs. Das bedeutet in der Tat im logischen Schluss, wochentags sind keine Radanhänger am Bus.

Doch es findet sich auch dieser Satz auf der Kom-Bus-Seite: „Der Einsatz von Fahrradanhängern auf anderen Linien ist auf Anfrage möglich!“ Mit Ausrufungszeichen. Kom-Bus hätte gut daran getan, mit dem gewünschten Transport den radelnden zwölf Senioren einen Nachweis seiner Leistungsfähigkeit zu erbringen. Das ist gut fürs Marketing und macht stolz auf sich selbst.

Anfragen abzulehnen, die schon halbwegs dem selbst kommunizierten Angebot entsprechen, nur aber leider, leider nicht ganz, das führt zu Enttäuschungen und zu einem negativen Empfehlungs-Marketing. Ich bin kein Fan der neoliberalen Geht-nicht-gibt‘s-nicht-Ideologie. Und natürlich gibt es nicht für jedes Problem immer eine Lösung. Doch die zwölf Radler zum Linienpreis nach Neuhaus zu bringen, wäre sicher drin gewesen. Mit ein wenig mehr gutem Willen.

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