Thomas Spanier über eine fragwürdige Investition.

Mit Kosten von rund einer Million Euro pro Kilometer rechnet man beim Straßenbau auf der grünen Wiese, bei Autobahnen veranschlagt man im Schnitt den zehnfachen Betrag.

Auch bei Radwegen wird mitunter in diesen Dimensionen geplant. Zwischen den hessischen Orten Lorchhausen und Rüdesheim sollen gut elf Kilometer Radpiste de Luxe rund 115 Millionen Euro kosten.

Gemessen daran sind die 500.000 Euro für hundert Meter Radweg in Alt-Schwarza fast schon wieder ein Schnäppchen – und ist, damit keine Missverständnisse aufkommen, jeder Meter, der das Radfahren komfortabler und vor allem sicherer macht, gut angelegtes Geld.

Nur leider passiert genau das mit dieser Maßnahme nicht. Zwar wird der Weg für die Fahrradfahrer kürzer, wie die Karte zeigt, dummerweise stehen sie nach der Abkürzung aber an einer Barriere, sollen zum Absteigen und Schieben über die stark frequentierte Straße gezwungen werden, um auf der anderen Straßenseite wieder aufs Rad zu steigen. Das ist halbherzig, weltfremd und nicht zu Ende gedacht. Angesichts der Sichtverhältnisse an dieser Stelle stellt die neue Variante in Sachen Sicherheit sogar eine Verschlechterung gegenüber dem bisherigen Zustand dar.

Eine Bedarfsampel für Radfahrer und Fußgänger ist das Mindeste, das an der Schwarzburger Straße erforderlich ist. Ansonsten kann man die halbe Million Euro auch gleich in der benachbarten TVS verbrennen.

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