Thomas Spanier über das „Rollende Klassenzimmer“.

Während die Sommerferien in Thüringen am Freitag schon wieder zur Hälfte vorbei sind, läuft in Baden-Württemberg gerade die letzte Unterrichtswoche, in der – wie überall – nicht mehr wirklich unterrichtet wird. Deshalb dürfte es kaum auffallen, dass sich 37 Jungen und Mädchen aus Heilbronn und Umgebung am Sonnabend auf den Fahrradsattel geschwungen haben, um mal eben nach Berlin zu fahren.

Für die eigene Fitness, als ein Zeichen für den Klimaschutz, vor allem aber, um an Originalschauplätzen aus berufenem Mund 30 Jahre nach dem Mauerfall etwas über die deutsche Teilung zu erfahren, eine Zeit, in der sie noch gar nicht auf der Welt waren.

Der Mann, der das „Rollende Klassenzimmer“ seit 15 Jahren organisiert, ist nicht nur selbst seit 79 Jahren Zeitzeuge wechselvoller deutscher Geschichte, sondern offensichtlich auch ein Entertainer, dessen Vitalität ansteckend wirkt. Wie sonst lockt man Kinder und Teenager von der Spielkonsole weg?! Manche fahren schon seit mehreren Jahren immer wieder mit.

„Für mich ist das die tollste Bildungsreise für junge Menschen, die es in Deutschland gibt“, lobte der baden-württembergische Ministerpräsident Thomas Strobl (CDU) die Tour geradezu überschwänglich. „Am liebsten würde ich mitfahren“, so der Politiker, der aus Heilbronn kommt und selbst vor 50 Jahren mit Ortwin Czarnowski trainierte.

Man kann ihm eigentlich nur beipflichten.

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