Heike Enzian über Heimat und Geschichte.

Es gab eine Zeit in den 1990er Jahren, da stand Heimatkunde hoch im Kurs. Mit viel Ehrenamt aber auch allerhand ABM und Geld wurde vielerorts zusammengetragen, was für künftige Generationen erhaltenswert scheint. Kleine Heimatmuseen oder Vereine standen symbolisch für diese Form der Erinnerungskultur.

Inzwischen ist viel Wasser die Saale heruntergeflossen. Vereine, wie der Geschichtsverein Schwarza zum Beispiel, lösen sich aus Altersgründen auf, Einrichtungen droht das Aus. Nun mag sich mancher sagen: Wen interessiert‘s? Sämtliche Informationen gibt es heute per Mausklick, und die Filetstücke kommen sowieso in die großen Museen. Aber ist das wirklich alles? Bleibt nicht die Frage: Wie gehen wir mit dem Erbe vor unserer Haustür um?

In der Arbeitsgruppe Heimatpflege im Landkreis hat man dafür viele gute Ideen. Nur braucht es ein Umfeld und Unterstützung, um diese auch in die Tat umsetzen zu können. Mit den Tafeln an heimatgeschichtlich interessanten Orten zum Beispiel ist ein guter Anfang gemacht. Viele weitere dürfen gerne folgen.

Sonst sind irgendwann nicht nur die Gegenstände weg, sondern geht auch ganz viel Wissen und Erinnern flöten.

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