Könitz. Landrat Marko Wolfram besucht Unternehmen und hört sich Sorgen an.

Landrat Marko Wolfram und der Bundestagsabgeordnete Reginald Hanke besuchten am vergangenen Donnerstag den Geschäftsführer der Meister BäckerGmbH Marcus Scherf in seiner Filiale in Könitz.

Hauptthema des Gespräches waren die aktuellen Sorgen des Unternehmers im Hinblick auf die Energiekrise. „Insbesondere interessiert uns, ob die aktuell in Berlin diskutierten Hilfsprogramme dem Unternehmen auch tatsächlich helfen“, so Wolfram zu Scherf.

Drei konkrete Punkte spricht der Chef von insgesamt 210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an. Erstens: alle drei großen Energiebereiche müssen beiden geplanten Maßnahmen bedacht werden: Öl, Gas und vor allem Strom, da jedes Unternehmen auf andere Quellen angewiesen sei. Gerade das Bäckerhandwerk ist schwer getroffen und kämpft mit einer regelrechten„Gemengelage“ an Problemen wie Energiekosten, Inflation und nicht zu vergessen dem demografischen Wandel. „Dieses Jahr konnten wir noch meistern, nächstes Jahr wird die Luft eng werden“, sagt Scherf besorgt.

Zweite Forderung: „Die Zeit drängt, wir Unternehmen brauchen jetzt Klarheit und Planungssicherheit für das nächste Jahr“, fordert Marcus Scherf. Anders als bei privaten Haushalten sind die Maßnahmen zur Drosselung der Energiepreise für die Unternehmen noch nicht beschlossen. Zuletzt richtet Scherf noch einen Wunsch an die beiden politischen Zuhörer: „Ich würde mir wünschen, dass es zukünftig mehr berufsbezogene Vertreter in den politischen Entscheidungsgremien gibt. Direkte Vertreter aus der Praxis, wie Bäcker oder Metzger, die selbst in ihrem Beruf gearbeitet haben, das brauchen wir“, so Scherf.

Landrat hofft auf zügige Lösungen für Unternehmen

„Wir wissen wo der Schuh drückt und stehen Schulter an Schulter mit unserer hiesigen Wirtschaft. Unsere Botschaften nach Berlin sind deutlich und ich hoffe nun endlich auf zügige Lösungen, die an den richtigen Stellengreifen“, betonte Wolfram.

Der Landrat besichtigte bereits zum zweiten Mal das Unternehmen mit seinen insgesamt 37 Filialen und lobte neben der Nutzung erneuerbarer Energien wie Photovoltaik insbesondere die regionale Vernetzung. Das Getreide stammt aus den drei Agrargenossenschaften Kamsdorf, Ludwigshof und Kirchhasel. Das Mehl wird in der Nestlermühle in Schwarza gemahlen, die Eier stammen aus Teichweiden. „Ein Vorbild in Sachen regionale Wertschöpfung und Nachhaltigkeit, das sich sehen lassen kann“, so Wolfram.

Auch dem demografischen Wandel und dem damit einhergehenden Fachkräftemangel hat Marcus Scherf den Kampf angesagt: Seine eigens gegründete Gesellschaft vermittelt Arbeitskräfte aus Vietnam zur Ausbildung in hiesigen Betrieben, darunter auch in seinem eigenen Unternehmen.