Problemimmobilien waren das Thema einer Konferenz am Donnerstag im Rudolstädter Löwensaal, der sich lange Jahre selbst ein Schattendasein führte..

Im Löwensaal trafen sich am Donnerstag Vertreter kommunaler Wohnungsbauunternehmen, Stadtplaner und -entwickler aus ganz Thüringen. Eingeladen zu der jährlich stattfindenden Konferenz, die dieses Jahr im sanierten Löwensaal in Rudolstadt stattfand, hatte das Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft. Aus diesem Grund begrüßten neben Rudolstadts Bürgermeister Jörg Reichl (BfR) auch die zuständige Ministerin Birgit Keller (Linke) die Teilnehmer.

Der Schwerpunkt wurde auf die Aktivierung von Problemimmobilien gelegt. Die Konferenz wird getragen von verschiedenen Vorträgen ausgewählter Experten aus Thüringen. Bürgermeister Reichl verdeutlichte in seinem Grußwort, dass bis Anfang der 1990er Jahre die Innenstadtentwicklung in Rudolstadt überwiegend durch private Investitionen sowie öffentliche Vorhaben geprägt war - unter anderem das Alte Rathaus oder die Stadtbibliothek. Anschließend wurden private Initiativen zur Sanierung von Problemimmobilien zumeist über steuerliche Abschreibungen aufgrund kommunaler Haushaltsprobleme gestützt. Seit Mitte der 2000er Jahre gerieten die Problemimmobilien immer mehr in das Blickfeld der Städte. Kommunale Zwischenerwerbe sind wichtige aktuelle und künftige Aufgaben, die nicht immer von kommunalen Gesellschaften erledigt werden können.

Ein Stadtrundgang gehörte zum Programm der Konferenz. Dabei wurden wichtige Projekte in Rudolstadt besichtigt, die im Rahmen der Städtebauförderung mit den Bund-Länder-Programmen Stadtumbau und Soziale Stadt erfolgreich saniert und wiederbelebt wurden wie die Stadtkirche, das ehemalige Ketelhodtsche Palais, das Renaissance-Bürgerhaus in der Vorwerksgasse, die sanierten Gebäude am Schlossaufgang und die Gesamtsanierung der Orangerie-Cumbach. Seit 1991 sind insgesamt etwa 56 Millionen Euro Bundes- und Landesmittel der Städtebauförderung in Rudolstadt investiert worden.