Saalfeld. Intercity verbindet Saalfeld mit Wien und Warnemünde.

Seit Mitte März verbindet ein neuer Intercity der Deutschen Bahn Saalfeld über Nacht und umsteigefrei mit Warnemünde und Wien. Wer in der Feengrottenstadt zusteigen will, muss allerdings, je nach Biorhythmus, entweder sehr früh aufstehen oder lange wachbleiben:

Im Schnitt zwischen halb drei und halb vier Uhr fahren die beiden Züge Richtung Ostsee oder in die österreichische Hauptstadt mit einem Abstand von einigen Minuten in Saalfeld ein. Der Aufenthalt beträgt wenige Minuten. Dafür ist man, je nach genauer Relation, bereits um neun in Rostock oder kurz vor elf in der Donaumetropole, wo auch die Wartung erfolgt. Doch Assoziationen mit den mythenumwobenen und literarisch verewigten Hotels auf Schienen wie dem Orient-Express wären zu optimistisch: Der Doppelstockzug führt nur reine Sitzwagen, das Licht in den Abteilen bleibt über Nacht an. Es gibt kleinere Speisen und Getränke. Die Bahn ist mit der bisherigen Resonanz zufrieden: „Trotz des zeitweisen coronabedingten Rückgangs der Fahrgastzahlen (...) stimmt uns die Nachfrage sehr zuversichtlich“, heißt es auf unsere Nachfrage aus dem Regionalbüro Leipzig.

Konkrete Ein- und Ausstiegszahlen zu Saalfeld gibt es nicht. In Thüringen hält der IC sonst nur noch in Jena Göschwitz und Paradies. Auch sind keine hiesigen Bahnmitarbeiter involviert, der Personalwechsel erfolgt in Berlin und Nürnberg. „Wird das Angebot gut angenommen, spricht nichts gegen eine Fortsetzung“, heißt es weiter.