Saalfeld/Rudolstadt. Er leitete 27 Jahre lang die Thüringen-Kliniken. Am 13. Februar verstarb er 69-jährig. Am Krankenhaus trauert man um Hans Eberhardt.

Am 22. Juni wäre er 70 geworden. Er sollte es nicht mehr erleben. Hans Eberhardt, 27 Jahre lang Geschäftsführer der Thüringen-Kliniken Saalfeld-Rudolstadt, ist am 13. Februar verstorben. Das teilten die Kliniken am Montagvormittag mit.

„Umtriebig, ruhelos, voller Energie und voller Ideenreichtum“ habe er das Unternehmen fast drei Jahrzehnte lang geführt, heißt es in der Mitteilung. Hans Eberhardt sei nicht nur ein Experte und Kenner der Krankenhausszene in Thüringen, in Mitteldeutschland und in der Bundesrepublik gewesen – „er war auch ein Visionär“. Als solcher habe er „seine“ Thüringen-Kliniken mit Sitz in Saalfeld seit 1990 kontinuierlich zum größten kommunalen Krankenhaus Thüringens aufgebaut.

„Mit gesundem Menschenverstand und manchmal auch mit seinem Bauchgefühl löste er auch schwierigste Sachverhalte – er war ein Mann der Tat“, heißt es in der Würdigung. Hans Eberhardt sei immer ein sozial denkender und agierender Mensch gewesen. Seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter lagen ihm am Herzen.

Kondolenzbücher liegen an den Klinikstandorten aus

Auch in seinem kurzen Ruhestand habe er ein hohes Ansehen genossen. Er war interessiert am Fortgang der Thüringen-Kliniken auf der einen Seite, aber andererseits auch an den einzelnen Mitarbeitern. Meist sei ihm das persönliche Gespräch näher gewesen als der große Empfang. Viele Menschen teilen ein Stück ihrer Lebensgeschichte mit ihm.

„Gemeinsam mit allen sind wir traurig und entsetzt vom plötzlichen Tod unseres alten Chefs. Doch wir blicken dankbar zurück auf wunderschöne und nicht auslöschbare Erinnerungen mit Hans Eberhardt. Unsere Gedanken sind in diesen Tagen besonders bei seiner Familie, seiner Frau, seinen Söhnen und ihren Familien, seinen geliebten Enkeln und Urenkeln“, heißt es weiter. An den Klinikstandorten Saalfeld, Rudolstadt und Pößneck werden Kondolenzbücher auslegen, in die sich jeder eintragen kann.

Zur Person:

Hans Eberhardt wurde am 22. Juni 1950 als Sohn eines Lokführers in Ludwigsstadt geboren. Nach Schule und Ausbildung arbeitete er zunächst in der Textilbranche, ehe er mit Ende 20 ins Kreiskrankenhaus Kronach wechselte, wo er bis zum stellvertretenden Verwaltungsdirektor aufstieg.

Anfang 1990 kam er in beratender Funktion ans Agricola-Krankenhaus nach Saalfeld, das er am 1. September 1990 als Geschäftsführer übernahm. Es folgten die Umwandlung vom Regiebetrieb des Kreises in eine GmbH in kommunalem Besitz, später die Erweiterung um die Standorte Rudolstadt und Pößneck. Unter Eberhardts Regie wurden über 300 Millionen Euro an den Thüringen-Kliniken investiert. Der Jahresumsatz betrug zuletzt rund 115 Millionen Euro.

Er hatte seit 2005 eine Professur in Moskau und erhielt 2006 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Ende Juni 2017 schied er nach 27 Jahren als Geschäftsführer der Thüringen-Kliniken aus.

Hans Eberhardt hinterlässt seine Frau Sylvia, zwei Söhne und mehrere Enkel. Er starb am 13. Februar 2020.