Saalfeld/Rudolstadt. Wenn das vierte Lichtlein brennt, dann wird es nicht nur höchste Zeit für die Geschenke. Unser Ausblick auf Veranstaltungen am Wochenende.

Wenn das vierte Lichtlein brennt, dann wird es höchste Zeit, noch einmal den Weihnachtsmarkt zu besuchen. In Saalfeld ist dazu noch bis zum Sonntag Gelegenheit - und das gleich doppelt: auf dem traditionellen Weihnachtsmarkt, der sich den Marktplatz mit der Eisbahn teilt; und beim Hofadvent im Patrizierhaus in der Saalstraße. Auch in Rudolstadt hat man nochmal die Qual der Wahl. Neben „Schillers Weihnacht“ in der guten Stube, die noch bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag einlädt, ist auch der Weihnachtsmarkt auf Schloss Heidecksburg von Freitag bis Sonntag geöffnet. Diesmal auch mit dem Kinderkarussell, das manch einer am dritten Advent vermisste, und mit Bühnenprogramm.

Was es sonst noch so gibt, hier wie gewohnt unsere Auswahl:

Weihnachtsoratorium in der Johanneskirche

Zur Einstimmung auf das Weihnachtsfest erklingen am vierten Adventssonntag um 17 Uhr in der Johanneskirche Saalfeld die ersten drei Kantaten des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. Unter der Leitung von Kantor Andreas Marquardt singen und musizieren Anika Ram (Sopran), Nils Wanderer (Altus), Christoph Rösel (Tenor), Nils Stäfe (Bass), der Oratorienchor Saalfeld, die Thüringer Symphoniker Saalfeld-Rudolstadt und Wolfram Otto (Orgel).

Weihnachtskonzert der Liedertafel in der Lutherkirche

Einer schönen Tradition folgend, laden die Liedertafel Rudolstadt und der Posaunenchor der evangelischen Kirche in der Adventszeit zu einer musikalischen Winterreise ein. In vorweihnachtlicher Atmosphäre erklingen am Freitag ab 18 Uhr bekannte Weihnachtslieder zum Mitsingen und stimmen auf das schönste Fest des Jahres ein.

Fridericianum feiert Ball in den Saalgärten

Ein Muss kurz vor dem vierten Advent ist der opulente Weihnachtsball des Gymnasiums Fridericianum für alle Schüler, Ehemaligen und Lehrer in Rudolstadt. Am Freitag ab 19 Uhr präsentieren die PKC-Ehrenräte wieder den Ball. Die Saalgärten bieten neben dem Saal eine Lounge, zwei Bars und im Außengelände zwei beheizte Zelte zum Verweilen.

„Weihnachten in der DDR“ kommt nach Lehesten

Wie feierten die Menschen Weihnachten in der DDR und haben sich die Rituale zum Fest seitdem verändert? Dreißig Jahre nach dem Fall der Mauer wollen wir im Weihnachtskonzert dieser Frage nachgehen – ohne den staatlichen verordneten Atheismus zu dämonisieren oder die DDR adventlich zu verklären. Heiteres und Nachdenkliches rund um die geflügelte Jahresendfigur und den unvergleichlichen Intershop-Geruch der Westpakete wird zum Vortrag kommen. Auch Orchestermusiker der Thüringer Symphoniker kommen mit ihren Erinnerungen zu Wort, diesmal am Sonnabend ab 19 Uhr im Kulturhaus Lehesten. Dazu erklingen Stücke, die in den 80er Jahren in Saalfeld und Rudolstadt auf dem Programm der Weihnachtskonzerte standen, so auch die Werke ehemaliger Leiter der Orchester, wie Franz Chlum oder Toni Steidl. Als Solist konnte der Rudolstädter Opernsänger Roland Hartmann gewonnen werden. Natürlich dürfen musikalisch nicht Peter Tschaikowskys »Nussknacker« und Karel Svobodas »Drei Haselnüsse für Aschenbrödel« fehlen. Schließlich war der Märchenfilm einst fester Bestandteil der DDR-Weihnacht und flimmert heute an den Feiertagen noch immer durch die meisten gesamtdeutschen Wohnzimmer.

Kabarett aus Gera auf Schloss Wespenstein

„Es ist ein Kloß misslungen - Zwei Weihnachtsmänner haben `s satt!“. So heißt das Programm des Geraer Kabaretts Fettnäppchen, das Samstag, 19 Uhr, in Gräfenthal auf Schloss Wespenstein gezeigt wird. Trotz aller guten Vorsätze sind auch in diesem Jahr die Weihnachtsvorbereitungen wieder hektisch und chaotisch. Umso größer die Vorfreude auf die Besinnlichkeit der Feiertage, wenn die ganze Familie gemütlich beim festlichen Weihnachtsessen beisammen sitzt. Aber dann passiert es, die Gans ist verbrannt, die Klöße misslungen, Weihnachten ist im Eimer und die Freude am Fest dahin. Samantha Lilli Fee wollte sowieso veganen Gänsebraten, Vater zu Weihnachten endlich mal in die Sonne, Opa wäre eigentlich lieber im Heim geblieben und Mutti wollte nur mal ihre Ruhe. Und die Geschenke sind natürlich auch nicht richtig! Wieso überhaupt ein Buch für Papa, da reicht doch ein Link zum Runterladen, wenn schon ein Gutschein für Onkel Paul, warum nicht gleich für eine Prostataoperation? Und wäre Weihnachten in der Karibik nicht überhaupt besser!? Aber wie hinkommen, wenn der Reiseveranstalter pleite und Fliegen nicht mehr angesagt ist?!

Zweiter Benefiz-Adventsnachmittag in Schwarzburg

Unter dem Motto „Schlemmen und Spenden für den guten Zweck“ laden Vereine und engagierte Bürger am Samstag, ab 15 Uhr, auf das Gelände der Feuerwehr in Schwarzburg ein. Weihnachtliche Verkaufsstände, Kinderschminken, Ponyreiten, Bemalen von Weihnachtskugeln und natürlich der Weihnachtsmann freuen sich auf die Besucher. Der Erlös geht an das Kinderhospiz Mitteldeutschland Tambach-Dietharz. (rb)

Adventssingen in Zeigerheim

Auch in diesem Jahr treffen sich alle Zeigerheimer und Gäste am vierten Adventssonntag, ab 18.15 Uhr, in der Dorfkirche zum Weihnachtsliedersingen. Seit 2003 wird dieses Singen in Zusammenarbeit mit der Kirchgemeinde, dem Heimatverein und jetzt auch der Feuerwehr durchgeführt. Hier darf jeder selbst die bekannten und noch unbekannten Lieder mitsingen. Die liebevolle Ausschmückung und Organisation, inklusive der vorher durchgeführten Einstimmung, ab 17 Uhr, mit Posaunenklängen, Bratwurst, Bratapfel und Glühwein als Beitrag zum Schwarzaer lebendigen Advent liegen in den Händen der Dorfgemeinschaft. (rb)