Saalfeld. Neues Kunstwerk im öffentlichen Raum an der Fassade soll Kunstinteressierte auf die Saalfelder Galerie aufmerksam machen.

An der Fassade der Saale-Galerie ist jetzt ein Segel angebracht, das fast wie eine Zielflagge neben dem Schaufenster gespannt ist. Das Segel soll eine Sichtwerbung sein, wie Gerhard Meyer, Vorsitzender des Kulturfördervereins, sagt. Der Verein ist der Auftraggeber. Mit dem Segel würden wegweisende Kunstwerke im öffentlichen Raum komplettiert.

Von der Ecke Fußgängerzone bis zur Saale-Galerie ist der Boden der Brudergasse mit neuen Motiven verziert. Zwischen den Pflastersteinen finden sich Keramikkunstwerke wieder, die Wörter wie „Art“ und „Kunst“ tragen. Auch „Saale-Galerie“ ist verewigt. Im selben Stil ist auch das Segel gehalten. Als einen hochkreativen Künstler schätzt Meyer den Mann ein, der gemeinsam mit lokalen Partnern das Projekt innerhalb eines Jahres umsetzte: Kristian Körting.

Der Kunstschaffende sagt bei der Einweihung, dass nicht die Herstellung des Segels die größte Herausforderung war. „Sondern der bürokratische Aufwand.“ Während die erste ­Ablehnung des Landratsamtes drei A4-Seiten umfasste, habe die Genehmigung letztlich vier ­gehabt. Die Wobag-Geschäftsführerin Cordula Wiegand springt indes in die Bresche: Sie berichtet von einer guten Kooperation und einer zielführenden Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. „Ende gut, alles gut“, resümiert auch Körting. Am Rande erzählt der Künstler schmunzelnd von einem Treffen mit der ehemaligen Bibliothekschefin Susanne Wersch. Die Hürden hätten ihn diesmal einige Nerven gekostet, meint er und zeigt auf die buntgestrichene Fassade der Bibliothek und Buchhandlung am Fuß der Brudergasse. „Und ich fragte sie: Susanne, wie haben wir das damals nur durchbekommen?“

Galeristin Maren Kratschmer-Kroneck ist sichtlich zufrieden mit dem Ergebnis: „Ich bin eine Beschenkte“, sagt sie. Gleichzeitig bewundere sie den Mut, an einer historischen Fassade zeitgenössische Kunstwerke einzufügen. In anderen Städten sei dies schon oft die Regel – umso mehr freue es sie, dass Saalfeld nachziehe.