Stadt Schwarzatal. Dreierbund-Landgemeinde beginnt nach Kommunalwahl jetzt mit dem Weg in die Zukunft.

Viel Zeit hat Bürgermeisterin Kathrin Kräupner (parteilos) vergehen lassen, um zur Konstituierung des neuen Stadtrates der Stadt Schwarzatal einzuladen. Die zu Jahresbeginn aus der Stadt Oberweißbach und den Gemeinden Meuselbach-Schwarzmühle und Mellenbach-Glasbach hervorgegangene Kommune hatte seitdem einem Übergangsstadtrat, der aus allen bisherigen Mitgliedern der drei Kommunalparlamente bestand. Die von der Kommunalaufsicht als Beauftragte eingesetzte vormalige Bürgermeisterin von Mellenbach-Glasbach, Kathrin Kräupner, gewann die Bürgermeisterwahl gegen den Meuselbacher Lars Schellhorn (CDU).

Schon im Übergangsparlament hatte Hans-Joachim Fünfstück das Amt als Beigeordneter übernommen, das er auch in der vormaligen Stadt Oberweißbach inne hatte. Im neuen Stadtrat schloss er freilich eine erneute Kandidatur aus. Er sehe es nach zwei Jahrzehnten in kommunalen Wahlfunktionen als seine Aufgabe an, einen Generationswechsel herbeizuführen.

Welchen Namen unter den Gewählten er für geeignet halte? Er bitte um Verständnis, dass er auch hier nichts vorfestlegen wolle.

Politische Kreise kolportieren unterdessen eine Personalie, die nicht unbedingt wie ein Generationswechsel wirkt. Oberweißbachs Ortsbürgermeister Bernhard Schmidt (SPD) sei als Beigeordneter im Gespräch, hieß es da. Der zuletzt im Stadtrat zum Zusehen verdammte Ex-Bürgermeister ist wie Fünfstück, der für die Freien Wähler antrat, in den Sechzigern. Gegenüber dieser Zeitung zog es Bernhard Schmidt vor, auch auf Nachfrage zu dem Thema zu schweigen.

Ginge man nach dem Wählerrückhalt, dann käme auch Lars Schellhorn (er bekam nach Kathrin Kräupner, die ihre 607 Stimmen den Freien Wählern zur Verfügung stellte, mit 349 Stimmen die zweitmeisten) in die engere Wahl, schließlich sind zwei Stellvertreterposten zu besetzen. Er, so Schellhorn gegenüber dieser Zeitung, werde kandidieren, habe aber bei Gesprächen im Vorfeld den Einwand vernommen, dass er eine Tagespräsenz am Wohnort berufsbedingt nicht garantieren könne.

Zwar sei dies nach den Regeln nur für den wirklichen Vertretungsfall der Bürgermeisterin relevant, er respektiere aber durchaus diesen Einwand und erwarte dann im Gegenzug, dass auch ein tagesverfügbarer Kandidat als Beigeordneter die Repräsentanz der Stadt dann im normalen Alltag wahrnehme.

Kathrin Kräupner, die die Suche nach ihren Stellvertretern moderiert, gab sich im Vorfeld gewohnt einsilbig. 30 Stunden vor dem Wahlakt erklärte sie: „Alle Fraktionen, Parteien, Wählergruppen sind aufgefordert, Vorschläge zu unterbreiten. Momentan liegen noch nicht alle Vorschläge vor.” Bisher seien ihr die Kandidaturen von Bernhard Schmidt, Lars Schellhorn und Meuselbachs Ortsbürgermeister Jörg Peter genannt worden. Im Vorfeld war von vielen Seiten betont worden, dass die Art und Weise, wie die neue Landgemeinde ihre Strukturen ausbilde, große Aufmerksamkeit bei möglichen Beitrittskandidaten genieße und daher Transparenz wichtig sei.