Meuselbach. Dia-Vortrag, Tanzabende und eine Dildo-Party: Viel war geboten worden zur diesjährigen Kirmes in Meuselbach.

Nach der Kirmes ist vor der Kirmes. Nach zehn Tagen mit einem furiosen Auftakt ging am vergangenen Samstag die „Misselmicher Kermse“ zu Ende.

Mit dem Abbruch des Zeltes, beginnend am Sonntagmorgen, blickt der Heimatverein auch in diesem Jahr auf erfolgreiche Veranstaltungen Den Schlussakkord setzten „The Firebirds“ in der Nacht zum Sonntag nach einem herzzerreißenden Begräbnis, bei dem die Ricke als die zu Fleisch gewordene Kirmespuppe bis zur nächsten Kirmes schlafen gelegt wurde. Seit diesem Jahr ist es Thomas Schneider, der die Ricke verkörpert.

Mit „The Firebirds“ gestalteten die Kirmesmacher den Abschiedsabend einmal anders. Nicht mit den einstigen Rock- und Popknallern, die Jahrzehnte die Musikbranche in Atem hielten, sondern mit der Rock’n’Roll-Band aus Leipzig. Die ist aus einer Schülerband der 90er Jahre hervorgegangen. Dem ersten TV-Auftritt folgten der Auftritt in Athen zu den Olympischen Spielen 2004, der Leipziger Kulturpreis „Goldene Rose“ 2005 und die „Goldene Henne“ 2006. Konzerte mit US-Bands und Europatourneen setzten danach immer wieder musikalische Glanzlichter. Das Quintett überzeugte in Meuselbach mit Tanzmusik zu Rock’n’Roll-Sounds der 50er und 60er Jahre, genau das Richtige für das Publikum ab 30.

Animation, Show, Comedy-Acts, A-Capella-Einlagen – all das spricht für die elegant-einfallsreichen Sachsen, die mit ihren vielfältigen Titeln die Tanzbeine zum Wirbeln brachten. Dabei überraschte Firebirds-Pianist Alexander Teich das Publikum mit Kunststücken auf seinem weißen Klavier.

Im Gegensatz zu den drei Tanzabenden, die überwiegend das junge Publikum nutzte, bot „Firebirds“ einen ausgleichenden und für die Kirmesgäste begeisterten Abend mit guter Laune.

Wie Frank Siegmund, Vorstandsmitglied im Heimatverein und ehemaliger Vereinschef, in seinem Resümee bekräftigte, waren alle Veranstaltungen gut besucht, auch wenn es beispielsweise zur Dia-Schau über Meuselbachs frühere Zeiten annähernd nur halb so viel Gäste waren, so auch bei der Dildo-Party. Dennoch habe man alle Hände voll zu tun gehabt. Vor allem nach dem Kindernachmittag, wo der Verein nur wenig Zeit hatte, um das Festzelt für die Party mit DJ Torsten Hein vorzubereiten. Der Dank des Vereinsvorstands richtet sich somit an alle Helfer, die mit ihrem Engagement für eine erfolgreiche Kirmes sorgten.