Gräfenthal. Motto: Sicher unterwegs, auch im hohen Alter.

Ernst Przybilla weiß selbst, wie es seinen Zuhörern im Straßenverkehr gehen mag. Der Rudolstädter wird nächsten Monat 75 – und ist in einem Alter, in dem über Fahrtauglichkeitstest für Senioren diskutiert wird, immer noch als Fahrlehrer aktiv. Regelmäßig schult er Altersgenossen im Landkreis, gestern Nachmittag in der Awo-Begegnungsstätte Gräfenthal. Schwerpunkt dieses Mal: Zweiradfahrer. Przybilla stieg mit dem tragischen Unfall Ende Mai zwischen Hoheneiche und Reichmannsdorf ein, bei der ein Rentner einen 48-jährigen Biker übersah, der noch an der Unfallstelle starb. „Eine Tragödie, ausgelöst durch Unachtsamkeit“, sagt er. Wissend, dass Alte im Straßenverkehr durchaus unter besonderer Beobachtung stünden. „Die Beamten gucken im Falle eines Falles sofort nach unserem Geburtsdatum im Führerschein!“, erzählt er.

„Auch wegen dieses Bildes in der Öffentlichkeit dürfen uns keine Fehler passieren. Wir wollen sicher mobil sein.“ Anhand von Fotos und Lehrfilmen, die auch im regulären Theorieunterricht eingesetzt werden, verdeutlichte Ernst Przybilla typische Gefahrensituationen, wie den toten Winkel, durch den gerade Krad- und Radfahrer sowie besonders Kinder gefährdet seien. „Mal ehrlich, wer hat schon Mal die Autotür ohne Schulterblick aufgemacht?“, fragt er. „Noch nie, das ist Routine“, versichert einer der 20 Zuhörer im hohen Rentenalter glaubhaft. Einige sind auch noch aktive Motorradfahrer. „Verdeckte Sicht ist der häufigste Unfallgrund überhaupt“, mahnt der Referent. Die nächste Schulung findet am Montag, den 23. September, um 15 Uhr, am selben Ort statt. Dann wird es um die Verkehrszeichen gehen.