Sitzendorf. Der Kräutertag in Sitzendorf erwies sich erneut als Publikumsmagnet.

Der Kräutertag in Sitzendorf war wieder eine runde Sache. Zum vierten Mal drehte sich am Sonntag alles um Garten- und Wildkräuter rund um den Gemeindepark unter der Linde. Einmal mehr erwies sich der Mix aus Kulinarik, Wanderungen und unterhaltsamem Rahmenprogramm als großer Publikumsmagnet.

Der Brauchtumsverein hat sich das Ziel gesetzt, regionales Brauchtum und alte Traditionen zu bewahren, dem auch der Kräutertag dienen soll. Im Mittelpunkt steht dabei die alte Tradition der Kräuterweihe, die in der ländlichen Region früher weit verbreitet war.

Bevor es mit dem eigentlichen Fest losging, trafen sich über 60 wanderfreudige Teilnehmer im Alter von 10 bis 75 Lenzen um 10 Uhr zur mittlerweile traditionellen geführten Kräuterwanderung. Die einheimische Kräuterexpertin Monika Detelmann kennt sie alle. Wildkräuter sind der heimliche Schatz unserer Region. Sie sind vielseitig verwendbar und halten kulinarisch oder medizinisch einige Überraschungen bereit.

Bei einer Erkundung der Wildkräuter während der Tour über den Sommerberg entdeckten die Teilnehmer viel Wissenswertes über die grünen Kraftpakete und ihre Nutzungsmöglichkeiten. Für sich mag sie den Titel „Kräuterfrau“. Wer mit der Expertin auf Kräuterwanderung geht, lernt zunächst, genau hinzuschauen. „Ihr habt alles vor eurer Haustür, ihr braucht nur gucken“, sagt sie. Die Wiesen sind voller gesunder Dinge.

Viel Fachwissen vermittelt

Natürlich durften allerlei launige Anekdoten und Wissenswertes rund um die Kräuter nicht fehlen. Am Ende der Wanderung hatten die Kräuterwanderer eine Vielzahl von Informationen erhalten, die mancher erst einmal „verdauen“ musste, so umfangreich war das Angebot an Wissenswertem.

Dennoch konnte sicherlich jeder interessantes Wissen und Erfahrungen aus dieser sehr persönlichen und individuellen Kräuterwanderung mit nach Hause nehmen. Die Urgetreidearten Dinkel, Einkorn, wie auch Lein, werden häufig im Rahmen der ökologischen Landwirtschaft angebaut. Viel dazu konnte den Besuchern Bio-Bäuerin und Heilpraktikerin Bärbel Bauer aus Bechstedt, die mit ihrem Ehemann einen Bio-Bauernhof betreibt, zum Kräutertag erklären und zeigen. Sie überzeugte mit Fachwissen über eine Reihe von botanischen Kostbarkeiten oder daraus entstandenen Produkten für das leibliche und seelische Wohl des Menschen. Darüber hinaus sorgte das Rahmenprogramm mit einem Auftritt des örtlichen Volkschores für Kurzweil.

Die Mitglieder vom Brauchtumsverein kümmerten sich um die Bewirtung mit handfesten Mahlzeiten sowie Kaffee und Kuchen. Man konnte Kräutertee kosten und kaufen, bei einem Kräuterschnaps verweilen oder den Frauen beim Buttern über die Schulter schauen. „Ich freue mich, dass vor allem viele Gäste von außerhalb den Weg ins Schwarzatal gefunden haben. Ein Zeichen dafür, dass unsere geliebte und gelebte Tradition funktioniert und begeistern kann“, sagte Sitzendorfs Bürgermeister Martin Friedrich (CDU).