Saalfeld Nach Befragung von knapp 15.000 Personen wird die Erhebungsstelle im Landratsamt im Februar den Betrieb einstellen
In den vergangenen Monaten wurden im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt zahlreiche Haushalte und Personen für die Zensus-Befragung interviewt. Zwischen Mitte Mai und August 2022 betraf dies laut einer Mitteilung des Landratsamtes knapp 15.000 Personen an etwa 4000 Haushaltsanschriften, die 92 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte quer durch den ganzen Landkreis aufgesucht haben. Inzwischen neigt sich die Erhebung dem Ende zu, die Erhebungsstelle im Landratsamt wird im Februar geschlossen. Die Ergebnisse des Zensus werden voraussichtlich Ende 2023 vorliegen. „Ein großer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Erhebungsstelle und den vielen ehrenamtlichen Erhebungsbeauftragten“, wird Landrat Marko Wolfram (SPD) in der Mitteilung zitiert.
Für die ordnungsgemäße Durchführung der Haushaltebefragungen wurden die ehrenamtlichen Erhebungsbeauftragten im ersten Quartal 2022 umfangreich geschult. Die persönlichen Befragungen erfolgten dann anhand eines einheitlichen Fragenkataloges. „Die Interviews konnten überwiegend sehr bürgerfreundlich, reibungslos und erfolgreich durchgeführt werden“, fasst der Leiter der Erhebungsstelle, Clemens Wiemer, zusammen.
Erhebung auch in Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften
Zusätzlich zu den Haushaltsbefragungen erfolgte eine Vollerhebung an etwa 60 Wohnheimen und Gemeinschaftsunterkünften. Hierbei waren hauptsächlich die Leiter der jeweiligen Einrichtungen stellvertretend für die Datenerhebung verantwortlich.
Für etwa jeden zweiten Haushalt war zudem eine tiefergehende Befragung vorgesehen, die im Regelfall über einen Onlinefragebogen erfolgen sollte. Die entsprechenden Zugangsdaten wurden durch die Erhebungsbeauftragten direkt ausgehändigt. Als Alternative zur Online-Erfassung bestand zudem die Möglichkeit, in der Saalfelder Erhebungsstelle einen Papierfragebogen anzufordern. „Die Nachfrage nach Papierfragebögen war während der zwölfwöchigen Haupterhebungsphase hoch“, berichtet Wiemer. Diese wurde den Auskunftspflichtigen nachträglich postalisch zugesandt. Ebenso wurden Auskunftspflichtige, die von den Erhebungsbeauftragten nicht persönlich kontaktiert werden konnten, schriftlich dazu aufgefordert, die Haushaltebefragung online oder mittels Papierfragebogen durchzuführen. „Die Rücklaufquoten waren zufriedenstellend“, so der Erhebungsstellenleiter.
Auswertung der erhobenen Daten erfolgt anonymisiert
Häufig wurde die Haushaltebefragung mit der Gebäude- und Wohnungszählung verwechselt, die parallel dazu ebenfalls unter der Überschrift „Zensus 2022“ lief. Diese erfolgte mittels postalischer Befragung direkt durch das Thüringer Landesamt für Statistik an alle privaten Eigentümer von Wohnraum oder Gebäuden mit Wohnraum, gewerblich tätige Mehrfacheigentümer und Verwalter sowie sonstige Verfügungs- und Nutzungsberechtigte von Gebäuden oder Wohnungen. Die Verunsicherungen konnten jedoch in der Regel mit einem kurzen Telefonat aufgeklärt werden.
Die erhobenen Daten werden in den nächsten Monaten anonymisiert ausgewertet. Durch entsprechende Geheimhaltungsverfahren sowie statistische Hochrechnungen ist damit kein Rückschluss auf individuelle Lebensverhältnisse oder Einstellungen der Einwohnerinnen und Einwohner möglich.
Die Ergebnisse des Zensus werden dann ab Ende 2023 auf der Website www.zensus2022.de veröffentlicht.