Schleiz. Der VfB Schleiz schlägt nach dem Aufstieg in der Verbandsliga auf und rüstet dafür auf. Dass man dabei auf die Dienste eines Spielers zurückgreift, der kurz vor der Rente steht, dürfte eine Seltenheit im Sport darstellen.

Wenn man einen Aufstieg hinter sich hat und in das nächste Abenteuer startet, ist das auch ein Stück weit eine Reise ins Ungewisse. Neues Umfeld, neue Gegner, höheres Niveau. Das ist nichts Ungewöhnliches. Doch egal, ob man in der Bundes- oder Kreisliga kickt, es stehen immer elf Mann auf dem Platz; ebenso wie unabhängig von der Ligazugehörigkeit beim Volleyball sechs oder beim Handball sieben Aktive auf der Platte stehen.

Aufs Tischtennis lässt sich das aber nicht eins zu eins übertragen. Und weil sie zur neuen Saison nicht mehr in der 1. Bezirksliga sondern in der Verbandsliga aufschlagen, müssen sich die Spieler des VfB Schleiz nicht nur auf ein neues Umfeld, neue Gegner und ein höheres Niveau einstellen, sondern sich auch mit einem neuen Spielmodus anfreunden.

VfB braucht zwei Spieler mehr als im Vorjahr

Statt zu viert im Werner-Scheffler-System wird nun im Sechser-Paarkreuz-System gespielt. Vorbei ist damit die Zeit, in der man sich darauf verlassen konnte, dass Spitzenspieler Tomas Cerveny 3,5 Punkte einfährt. Die Last muss auf mehrere Schultern verteilt und hier sieht Kapitän Hannes Walther seine Mannschaft gut aufgestellt.

„Wenn wir auf die letzte Rückrunde blicken, können wir selbstbewusst ins neue Spieljahr gehen. Ich sehe bei uns niemanden, der in der Verbandsliga chancenlos wäre“, so Walther, der an Position drei gesetzt ist. Vergeblich sucht man im Aufgebot nach Heiko Scherf, der nur noch für die zweite Mannschaft aufschlägt und aufgrund eines Sperrvermerkt selbst im Fall der Fälle nicht aushelfen könnte. „Er will etwas kürzer treten. Wir hätten ihn zwar trotzdem gern in der Ersten aufgestellt, aber er wollte der Jugend den Vortritt lassen“, erklärt Walther.

Altersschnitt der Schleizer Rasselbande steigt spürbar

Und von jener Jugend gibt es beim VfB Schleiz bekanntermaßen genug. Neben dem Kapitän gehören mit Ian Bilek und Toni Petzold zwei weitere Spieler zum Aufgebot, die noch über reichlich Entwicklungspotenzial verfügen. Komplettiert wird das Stammsextett durch Franz Lätzer, der zuletzt in der Dritten agierte, und den Tschechen Vlastimil Kolar. „Bei ihm verlassen wir uns voll und ganz auf Tomas Cerveny, der den Kontakt vermittelte. Bisher weiß ich nur, dass er 60 Jahre alt, aber dennoch sehr fit ist“, so Walther.

Wer also sehen will, wie sich ein 60-Jähriger in der Tischtennis-Verbandsliga schlägt, hat dazu am heutigen Sonnabend ab 17 Uhr die Chance. Dann eröffnet der VfB die Saison gegen den MTV Greußen. „Wir wollen auf alle Fälle mit einem Heimsieg in die Saison starten, werden den Gegner aber keinesfalls unterschätzen“, so die Ansage von Hannes Walther.