Gräfenwarth. Gräfenwarther feiern 10 Jahre Dorferneuerung. Eberhard Schnitzler als Ortsteilbürgermeister verabschiedet

Ganz nüchtern in Zahlen ausgedrückt, wurden in Gräfenwarth – seit 1996 ein Ortsteil von Schleiz – im Rahmen der Dorferneuerung rund 1,6 Millionen Euro verbaut. In dieser Summe stecken etwas über 1 Million Euro an Fördermitteln des Landes. Und was in dieser Zeit geschaffen wurde, das kann sich sehen lassen. Es dürfte so etwas wie ein Kleinod am Tor zum Thüringer Meer entstanden sein. Zehn Jahre ist es nun her, seit das letzte Projekt, das in diesem Rahmen gefördert werden konnte, abgeschlossen wurde. Zwischen 2007 und 2009 war der Anger in einer Verjüngungskur – das nahmen die Einheimischen nun zum Anlass, um am Sonnabend ein wenig zu feiern.

Spuren hinterlassen im Ortsteil von Schleiz

Wichtiger Förderschwerpunkt in der Dorferneuerung war die Neugestaltung vom Zentrum des Schleizer Ortsteils in zwei Abschnitten, die vor zehn Jahren abgeschlossen werden konnte.
Wichtiger Förderschwerpunkt in der Dorferneuerung war die Neugestaltung vom Zentrum des Schleizer Ortsteils in zwei Abschnitten, die vor zehn Jahren abgeschlossen werden konnte. © Uwe Lange

Zum Einstieg war es an Dieter Scheffel, Ende Mai neu gewählter Ortsteilbürgermeister, seinen Amtsvorgänger Eberhard Schnitzler würdig zu verabschieden. 15 Jahre war der in Verantwortung – dass Gräfenwarth heute dort steht, wo es steht, ist also nicht zuletzt auch sein Verdienst. Wie Scheffel mit Blick auf diese eineinhalb Jahrzehnte betonte, gab es neben dem kommunalpolitischen Alttag zahlreiche Projekte, „die den Ort nachhaltig verändert haben.“ In der Folge erinnerte er an den Abriss der alten Eisenbahnbrücke und den Einbau des Durchlasses am Ziegelhüttenweg, die Errichtung des Pilzerlebnispfades und dessen Einweihung 2007, die Neugestaltung des Ortszentrums sowie den Radweg, der 2010 seiner Bestimmung übergeben wurde.

„In den letzten fünf Jahren war es unsere Aufgabe, die Feuerwehr wieder zu verjüngen. Ich denke, das ist uns gut gelungen – wir haben jetzt elf aktive Mitglieder und zwei Anwärter“, freute sich Dieter Scheffel vorgestern im Festzelt. Vom Thema Feuerwehr war es nicht weit bis zur alten Schule, die nach einem Umbau zum neuen Domizil der Einsatzkräfte werden könnte. Im Obergeschoss würden sogar zwei Wohnungen entstehen.

Danach gab es viele gute Wünsche und Händeschütteln für den nun Ex-Ortsteilbürgermeister. Der in seiner Erwiderung unter anderem darauf hinwies, dass er immer engagierte Ortsteilräte an seiner Seite hatte, die ihn unterstützt haben.

Der Schleizer Bürgermeister Marko Bias (CDU), der neben den Landtagsabgeordneten Stefan Gruhner (CDU) und Ralf Kalich (Die Linke) zu den Ehrengästen dieses Nachmittages gehörte, erinnerte daran, dass Gräfenwarth einer der wenigen Orte ist, die mehrmals Förderschwerpunkt in der Dorferneuerung waren. Vieles konnte dabei umgesetzt werden und steht für die aktuell 331 Einwohner deshalb auf der „Haben-Seite“.

Aber es gäbe ja auch noch andere Projekte, die für Gräfenwarth Thema wären. So sei es zum Beispiel gerade mit Blick auf die Zukunft wichtig, immer wieder zu versuchen, dass sich junge Familien neu ansiedeln können. Zudem entstehe mit dem Rad- und Fußweg vom Wanderparkplatz nahe dem Ortsausgang hin zur Sperrmauer Bleiloch, ein weiteres ­attraktives touristisches Highlight. „Bis zum 29. November werden wir das geschafft ­haben“, betonte der Schleizer Bürgermeister.

Die nun schon einige Jahre leerstehende Schule wieder einer Nutzung zuzuführen, sei eine weitere wichtige Bestrebung. „Die soll so aussehen, dass die Feuerwehr dort einzieht und im Obergeschoss zwei Wohnungen entstehen.“ Wie er weiter mitteilte, ist das Projekt inzwischen als Bauvoranfrage eingereicht. „Läuft alles so wie wir uns das vorstellen, hoffe ich, dass wir 2020 mit dem Bau beginnen können“, meinte Marko Bias ziemlich optimistisch.

Von Stefan Gruhner gab es im Anschluss zunächst ein großes Kompliment, wie toll sich dieser Ort in den letzten Jahren entwickelt hat. „Erreicht wurde das nicht nur durch den Einsatz staatlicher Fördergelder, sondern es wurde auch privat sicher viel investiert. Und wenn man heute hier ist sieht man, dass es eine lebendige Dorfgemeinschaft gibt. Darauf können Sie stolz sein.“ Er unterstrich, dass es auch in Zukunft notwendig ist, sich intensiv im den ländlichen Raum zu kümmern.

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