Harra. Steigende Wassertemperatur und geringer Zufluss begünstigen die Verbreitung der Cyanobakterien

Wie häufig im Sommer beobachtet der Fachdienst Gesundheit des Landratsamtes auch dieses Jahr wieder einen erheblichen Blaualgenbefall an der Bleilochtalsperre.

Im Bereich von Harra konnte bereits Mitte Juni ein deutlicher Befall festgestellt werden, teilt die Behörde auf Anfrage mit. Aufgrund des nur sehr geringen Zuflusses durch die Saale ist die Wasserqualität bereits bei der Sicht­probe beeinträchtigt. Studien des Umweltbundesamtes konnten einen Zusammenhang mit der ansteigenden Wassertemperatur und dem Blaualgenbefall feststellen. Zurzeit liegt die Wassertemperatur bei 24 bis 25 Grad Celsius.

Eine weitere Vor-Ort-Begehung in der vergangenen Woche durch den Fachdienst zeigte auch im Bereich des Bootshauses des Rudervereins Bad Lobenstein bei Saaldorf einen erheblichen Algenbefall. Allerdings handelt es sich bei den besagten Arealen, in denen die Cyanobakterien nachgewiesen wurden, nicht um offizielle Badestellen. „Das Baden in den Stauseebereichen bei Harra, Lemnitzhammer und des Rudervereins Bad Lobenstein ist demnach ausschließlich auf eigene Gefahr möglich“, so Torsten Bossert, Leiter des Fachdienstes Gesundheit. Hunde sollten ­aktuell nicht am Ufer trinken, fügt der Experte hinzu.

Es gibt aber fünf offizielle Badestellen, wo das Wasser regelmäßig auf Badequalität untersucht wird und es in der Vergangenheit auch keine Auffälligkeiten gab. Dazu gehören die Remptendorfer Bucht, am Bleiloch-Stausee der Bereich von Saalburg und Kloster, am Hohenwarte-Stausee der Bereich von Linkenmühle und Portenschmiede.

Nur ein Teil der Cyanobakterien bildet Gifte. Wenn sich diese giftigen Blaualgen massenhaft als Algenblüten ausbilden, kann für Badende ein ­gesund­heitliches Risiko nicht ausgeschlossen ­werden. Die jeweiligen Wasserkontrollen werden durch Mitarbeiter des Fachdienstes Gesundheit des Landratsamtes durchgeführt. Bei Bedarf werden Wasserproben für mikrobiologische Untersuchungen entnommen. Die Kosten für diese Untersuchungen trägt das Thüringer Landesamt für Verbraucherschutz.

Unter www.twisth.de kann man in einem Badewasser-Informationssystem aktuell nachlesen, ob und welche Thüringer Gewässer zum Baden geeignet sind.