Schleiz-Burgk. Rittersaal konnte große Zahl der Besucher kaum fassen. Bis zum 3. Mai werden in Burgk insgesamt 115 Arbeiten der Geraer Künstlerin gezeigt.

Weit mehr Gäste als Burgk Einwohner hat, hatten sich am Sonntag zur Ausstellungseröffnung im Rittersaal eingefunden. Museumsleiterin Sabine Schemmrich gab eingangs einen Ausblick auf die Höhepunkte des Jahres 2020. In das Werk von Barbara Toch führte Claudia Tittel, Kulturamtsleiterin der Stadt Gera, ein und mit dem Ensemble „diX“, das die Eröffnung musikalisch umrahmte, waren ebenfalls drei Geraer Musiker angereist.

Bis zum 3. Mai werden in der Neuen Galerie, im Pirckheimer-Kabinett, im Grafik-Kabinett, dem Rittersaalgang und im Rittersaal 115 Arbeiten auf Papier und Buchbinderleinen, Collagen, Übermalungen und Künstlerbücher der Geraer Künstlerin, die zu den interessantesten Thüringens gehört, gezeigt.

Weit mehr Gäste als Burgk Einwohner hat, hatten sich am Sonntag zur Ausstellungseröffnung „Barbara Toch – mondhell“ im Rittersaal eingefunden.
Weit mehr Gäste als Burgk Einwohner hat, hatten sich am Sonntag zur Ausstellungseröffnung „Barbara Toch – mondhell“ im Rittersaal eingefunden. © OTZ | Jana Laser

Bereits im Treppenhaus empfängt eine Adaption auf Vermeers berühmtes Gemälde „Brief lesendes Mädchen am offenen Fenster“ die Besucher. Von Barbara Toch in die Gegenwart geholt: mit Smartphon beziehungsweise Tablet zwischen Datennetze gestellt, nun „Nachricht lesendes Mädchen“. Diese Arbeit ist nur ein Beispiel – in Barbara Tochs Arbeiten gehen Gegenständliches, Altes und Neues, Reales und Fiktives eine vitale, manchmal geheimnisvolle Verbindung mit Abstrakten ein.

Virtuos und technisch perfekt reflektiert Barbara Toch in ihren Bildern – die oft als Reihen angelegt sind - die digitale Welt ebenso wie die Alten Meister. Studiert hat die gebürtige Dresdnerin an der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst bei Werner Tübke und Wolfgang Mattheuer.

Seit 1978 lebt und arbeitet Barbara Toch in Gera. Sie ist Gründungsmitglied der Künstlergruppe „schistko jedno“ und Mitinitiatorin der Produzentengalerie „Kunst Raum Gera“. 1997 erhielt sie ein Arbeitsstipendium des Freistaates Thüringen, 2013 ein Projektstipendium der Erfurter Bildkunststiftung.

Ihre Arbeiten finden sich in zahlreichen öffentlichen und privaten Sammlungen. Auch in Burgk. Das großformatige Künstlerbuch „Löhma“, das in der Neuen Galerie ausgestellt ist, hat die Thüringer Staatskanzlei dem Museum Schloss Burgk für die Künstlerbuch-Sammlung angekauft.

Die Ausstellung kann von Dienstag bis Sonntag zwischen 11 und 16 Uhr besichtigt werden, ab 1. April von 10 bis 18 Uhr.