Tanna. Gelingt die Übernahme der unter angespannter Liquiditätslage leidenden Fernwärmeversorgung Tanna, wären wieder Neuanschlüsse möglich.

Das Wärmeversorgungs- und Contractingunternehmen Danpower GmbH mit Hauptsitz in Potsdam wird höchstwahrscheinlich das Anlagevermögen der stadteigenen Fernwärmeversorgung Tanna GmbH sowie das elf Kilometer lange Fernwärmenetz übernehmen und betreiben. Das zeichne sich nach einem Gesprächstermin am Donnerstag ab, weshalb es zur Stadtratssitzung am Abend noch keinen Beschluss gab.

„Die Eckdaten sind abgeklopft. Ich gehe davon aus, dass die Übernahme bis Ende März rückwirkend zum 1. Januar 2021 zustande kommt. Der Vertragsentwurf wird zuvor vom Stadtrat beschlossen“, sagte der Tannaer Bürgermeister Marco Seidel (parteilos).

Die stadteigene Fernwärmeversorgung Tanna GmbH leidet seit ihrer Gründung 1993 unter einer angespannten Liquiditätslage. Nachdem es der Stadtverwaltung über Jahre hinweg nicht gelungen war, neue starke Partner zu finden, erklärte sich die Thüringer Energienetze GmbH bereit, Tanna und Frankendorf von der bestehenden Hauptleitung bei Mielesdorf mit Erdgas zu erschließen. Nachdem sich über 310 und damit ausreichend Interessenten für einen Erdgasanschluss gefunden hatten, meldeten sich auch zwei Übernahmeinteressenten für die Fernwärmeversorgung. Mitder Übernahme der Wärmeversorgung durch Danpower werde es ab dem Frühjahr auch wieder möglich sein, neue Kunden an die Fernwärme anzuschließen, so Bürgermeister Seidel.

Dorferneuerung in Tanna startet

Der Stadtrat hat auf seiner Sitzung am Donnerstagabend zwei bereits eingereichte kommunale Anträge für die Dorferneuerung in diesem Jahr bestätigt. So soll im Ortsteil Rothenacker für 260.000 Euro ein Stallgebäude abgerissen und durch ein Mehrzweckgebäude ersetzt werden. Im Ortsteil Zollgrün sollen 250.000 Euro in den Abriss eines Anbaus und Neubau eines Feuerwehrgerätehauses investiert werden, so Bürgermeister Seidel. Ferner wurden bis zum 15. Januar 16 Anträge privater Eigentümer aus neun der 13 Ortsteile beim Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum eingereicht. Trotz der sehr kurzen Frist seit der Anerkennung als Förderschwerpunkt konnten diese mit Unterstützung durch das Architekturbüro Ehrhardt ausgearbeitet werden. Insgesamt sind Privatinvestitionen in Höhe von 597.000 Euro geplant, teilte Bauamtsleiter Bernd Rudolph mit. Die Privateigentümer wollen hauptsächlich die Dächer ihrer Gebäude erneuern und können dafür 5000 bis maximal 15.000 Euro Fördermittel pro Objekt erhalten.

Der Stadtrat hat ferner Bürgerbüroleiter Michael Groth zum Wahlleiter und Hauptamtsleiterin Janette Rauh zur Stellvertreterin für die Bürgermeisterwahl am 28. März 2021 bestimmt.