Bad Lobenstein. Werbung für die eigenen Vermögensberater, aber keine Erklärung zur einseitigen Kündigung gutverzinster Sparverträge

Die Volksbank eG Gera, Jena, Rudolstadt – die auch in Bad Lobenstein eine Filiale betreibt – wird auf das abgelaufene Geschäftsjahr 2018 einen Betrag von 828.171 Euro ausschütten, was einer durchschnittlichen Rendite von 4,14 Prozent auf die Geschäftsguthaben entspricht. Dies ist einer Firmenmitteilung zum Verlauf der am Mittwoch durchgeführten Vertreterversammlung zu entnehmen.

Wie es heißt, habe Vorstandsvorsitzender Oskar Dieter Epp ein „in absoluten Zahlen verbessertes und im Verhältnis zur Bilanzsumme konstant gebliebenes Betriebsergebnis“ präsentiert. „Mit dem erreichten Ergebnis sind wir zufrieden, auch im Vergleich zum bundesweiten Schnitt aller Volksbanken und Raiffeisenbanken“, wird Epp zitiert.

Die Kundeneinlagen seien um 5,9 Prozent auf 1,15 Milliarden Euro gewachsen, die Kundenkredite legten um 15,7 Prozent auf 862 Millionen Euro zu. „Damit konnten zum einen die Einlagenzuflüsse des Jahres 2018 im Kreditgeschäft angelegt und zum anderen Teile der bei Banken unterhaltenen Überschussliquidität abgebaut werden“, heißt es in der Mitteilung. Die Bilanzsumme der Volksbank sei um 4,2 Prozent auf über 1,5 Milliarden Euro gestiegen. Dominiert werde das Kreditgeschäft von Firmenkunden aus den Bereichen Landwirtschaft, Bau, Handel und Wohnungswesen sowie von institutionellen Investoren. Kredite an Privatpersonen machten etwa ein Viertel des Kreditbestandes aus.

„Leider haben Bankanlagen mit längeren Laufzeiten keine Bedeutung mehr“, wird der Vorstandsvorsitzende weiter zitiert. Das niedrige Zinsniveau gestalte sich für herkömmliche Geldanlagen unattraktiv. Zwei Drittel der Bankeinlagen lägen in täglich fälligen Sichteinlagen oder Termingeldern. Weiter heißt es in der Mitteilung: „Kunden, die sich nicht mit zinslosen Anlagen abfinden möchten, sind bei den Vermögensberatern der Volksbank in sehr guten Händen.“ Das mag für jene Kunden zynisch klingen, die von der Volksbank aus ihren gut verzinsten langfristigen Sparverträgen gedrängt worden sind, was die Verbraucherzentrale unter Verweis auf entsprechende Schlichtungssprüche für unzulässig erklärt hatte, von der Volksbank aber ignoriert wird.

Das überdurchschnittliche Kreditwachstum habe einen Rückgang des Zinsüberschusses nicht vollständig verhindern können, heißt es weiter. Steigende Erträge aus dem Zahlungsverkehr und Einsparungen bei den Verwaltungsaufwendungen hätten dazu geführt, dass sich insgesamt das Betriebsergebnis stabilisiert habe.

Für eine weitere Amtszeit von drei Jahren wurden die Aufsichtsratsmitglieder Bernd Lorey aus Lichte, Jörg Müller aus Königsee und Rudi Tröger aus Bad Lobenstein wiedergewählt.