Schleiz. Morgen in einer Woche Auftakt zum 85. Schleizer Dreieckrennen. Steinmetz Holger Knoch hat Ukrainer Mikhalchik eingearbeitet

Lange Zeit tat sich nichts am Ehrenstein der Tagesschnellsten vom Schleizer Dreieck, dann fehlte die mittlere Tafel auf der Seite hin zur Tankstelle gut drei Wochen – inzwischen sind die Eintragungen hier aber auf dem aktuellen Stand: „2018 I. Mikhalchik Ukraine BMW 161,0 km/h“ können Interessierte da lesen.

Hand angelegt hat hier Holger Knoch, Steinmetz-Geselle bei der Schleizer Firma Grabmal Redlich. Den Fakt des Schnellsten als solchen, der Grundlage seiner Arbeit war, lieferten Christel und Guntmar Schwarz vom MSC. Auf Nachfrage erklärt Holger Knoch das Wie: „Alle Buchstaben werden vorher von Hand aufgezeichnet und im Anschluss vertieft in den Granit eingearbeitet. Ist das geschehen, werden sie mit Schriftfarbe und Pinsel noch entsprechend ausgelegt.“ Schon einiges an Berufserfahrung bringt der Steinmetz mit – erstmals kreativ an dieser Tafel war er nach eigener Aussage 2014 mit dem Schriftzug von „Max Neukirchner“ als Tagesschnellsten auf Deutschlands ältester Naturrennstrecke.

Ans Dreieck wird es den jetzt in Tanna wohnenden Ex-Schleizer auch bei der 85. Auflage dieser Veranstaltung ziehen, die am 26. Juli beginnt. „Es wird wohl am Sonntag werden. Ich war ja früher auch mit als Ordner im Einsatz. Das interessiert einen schon“, meine er gestern um Rahmen eines kurzen Gespräches am Ehrenstein.

Morgen in einer Wochen werden also die Ampeln für das 85. Internationale Schleizer Dreieckrennen erstmals auf „Grün“ schalten. Nach Aussage von MSC-Pressesprecher Achim Strauss, wird das Programm gut 48 Seiten umfassen. Kaufen kann man es dann ab Donnerstag, 25. Juli, im Motorradbekleidungsgeschäft von Jürgen Hartelt in der Hofer Straße. Dort gibt es unter anderem auch Tickets für den motorsportlichen Saisonhöhepunkt im Vorverkauf. Ganz zufrieden zeigte sich der Schleizer mit dem bisherigen Interesse der Fans und meinte dann gestern noch: „Nächste Woche zieht das noch mal so richtig an.“

Doch zurück zum Ehrenstein: Eine der dort auf der Seite zur Tankstelle hin angebrachten Tafeln ist nun noch frei – dann wird man sich beim MSC als Eigentümer des Steins in Sachen Würdigung der Tagesschnellsten etwas anderes einfallen lassen müssen. 15 Namen passen noch drauf, ganz oben auf Tafel 3 wird der schnellste Mann aus dem Sommer 2019 für den renninteressierte Nachwelt festgehalten werden.

Nun steht 2023 ja auch der 100. Geburtstag des Schleizer Dreiecks an. „Bis dahin soll der Stein dann wieder komplett im alten Glanz erstrahlen“, betonte MSC-Vorsitzende Anke Haase in dieser Woche am Telefon.

Viele der Race-Fans werden sich noch an das spannende Kräftemessen der Piloten der IDM Superbike im vorigen Jahr zum „84.“ erinnern, in dem der Schleizer Julian Puffe mit zwei dritten Plätzen schon Geschichte schrieb. Jetzt am Wochenende gastieren die Superbiker auf dem Nürburgring, bevor sich der Tross dann aufmacht nach ­Ostthüringen, zum Schleizer Dreieck.

Knapp geht es bisher in der Gesamtwertung zu – den Ukrainer Mikhalchik als Führenden und den Schleizer Puffe als Zweiten trennt nur ein Punkt. Viel spannender geht es wohl kaum, zumal auf dem Dreieck die zweite Saisonhälfte eingeläutet wird. Daumen drücken heißt es da für die Fans in den Tagen zwischen dem 26. und 28. Juli, dass Julian Puffe vielleicht wieder eine ähnliche Top-Leistung gelingt wie im vergangenen Sommer auf seiner Heimstrecke. Und wer weiß, vielleicht schafft es mit ihm ja auch mal ein Schleizer auf den Ehrenstein der Tagesschnellsten. „Es könnte passieren, es ist alles möglich“, das meinte auch Guntmar Schwarz in dieser Woche. Man wird also sehen....

Den Ehrenstein der Tagesschnellsten gibt es übrigens seit dem 13. August 1966.