Schleiz. Vor dem Pokalspiel zwischen dem FSV Schleiz und dem FC Carl Zeiss Jena sorgt der Schleizer Gastwirt Matthias Limmer für zusätzliche Motivation für die Kicker aus der Rennstadt. Sein Fußballherz schlägt für beide Teams.

Na wenn das Mal keine Motivationsspitze ist, die einen Amateurfußballer zu Höchstleistungen antreibt. Sollte hinsichtlich der Einsatzbereitschaft der Fußballer des FSV Schleiz beim Pokalspiel gegen Thüringens Nummer eins, den FC Carl Zeiss Jena, überhaupt noch Luft nach oben sein, dürfte Matthias Limmer dafür sorgen, dass auch noch die allerletzten Prozentpunkte abgerufen werden. Ein Fass Freibier für jedes FSV-Tor – so lautet das Versprechen des Schleizer Gastwirts, der auf viele Jahre als Anhänger beider Mannschaften zurückblicken kann.

In der jüngeren Vergangenheit beschränkte sich sein Dasein als aktiver Fußballfan weitgehend auf den FC Carl Zeiss, dessen Spiele er seit den frühen 1970-er Jahren regelmäßig besucht. Seit rund 15 Jahren ist er Inhaber einer Dauerkarte. In den zehn Jahren zuvor aber tourte Matthias Limmer nicht in blau, gelb und weiß durch das Land, sondern vornehmlich in schwarz und gelb. Von 1995 bis etwa 2005 war er der Chef des Fanclubs des FSV Schleiz. Die „Bimmelbahn“ durfte zu Hochzeiten nicht nur bei keiner Partie am Fasanengarten fehlen, auch bei sämtlichen Auswärtsspielen war sie dabei.

„Wir waren immer 30 bis 40 Leute, da war richtig Stimmung da. Gerade durch die Auswärtsfahrten haben wir uns thüringenweit einen Namen gemacht“, blickt Limmer zurück und ergänzt: „Irgendwann schleift sich so ein Fanclub aber auch ab.“ Entsprechend nahm die kollektive Begeisterung nach der Jahrtausendwende nach und nach ab. Ein letztes Mal lebte die „Bimmelbahn“ 2007 auf, als es in der Bezirksliga erstmals das Nachbarschaftsduell zwischen dem SV Moßbach und dem FSV Schleiz gab und sich die Gästefans am Moßbacher Sportplatz extra eine Tribüne errichten ließen.

„Ich bin immer Fan des FSV Schleiz gewesen, auch wenn ich Mal mehr und Mal weniger vor Ort war“, bekräftigt Limmer, der die Entwicklung der Mannschaft unter Trainer Roger Fritzsch wohlwollend verfolgt. „Sie sind auf einem guten Weg.“ Entsprechend habe er sich vorgenommen, wieder häufiger an den Fasanengarten zu kommen, sofern es die Arbeit in der Gastronomie erlaubt – und der FCC nicht zeitgleich zuhause spielt.

Die Jenaer Fußballer genießen für Dauerkarteninhaber Matthias Limmer – jedenfalls noch – Vorrang. „Wenn Herr Kwasniok möchte, dass ich die Spiele weiter besuche, soll er seine Mannschaft so einstellen, dass ich nicht zu viel zahle. Er soll mich nicht hängen lassen“, so der Gastwirt, der den Gedanken mit dem Freibier für die Schleizer Fußballer als kleinen Gag bezeichnet. Die Idee sei spontan gekommen, als er von der Auslosung gehört habe.

Zumindest ein Fass möchte Limmer den Kickern aus seiner Heimatstadt gern spendieren. „Man soll – gerade im Pokal – niemals nie sagen, aber ich denke es wird ein klarer Jenaer Sieg. Zumindest auf ein Tor des FSV Schleiz hoffe ich aber.“ Das dazugehörige Bierfass trug der Fußballfan schon einmal für das Zeitungsfoto vor das Gasthaus. Im Bedarfsfall wäre er natürlich auch für weitere FSV-Tore gerüstet. „Der Rest steht in der Kühlung.“

FSV Schleiz – FC Carl Zeiss Jena Anstoß: Freitag 18 Uhr, Am Fasanengarten, Schleiz