In den Sommerferien fragen sich viele Elektroautofahrer: Kann ich im europäischen Ausland laden?

Beispielsweise Norweger, die in den Süden in den Urlaub fahren. Durch Deutschland mit dem schlechten Mobilfunknetz und der ausbaufähigen Ladeinfrastruktur. 2018 war fast jedes dritte verkaufte Auto (31,2 Prozent) in Norwegen ein Elek­troauto. Im März 2019 hatten fast 60 Prozent der verkauften Neuwagen in dem skandinavischen Staat einen E-Antrieb.

Bislang boten einige Autohäuser in Deutschland ihren Elektroautokäufern für lange Fahrten einen Mietwagen mit Verbrennungsmotor zu Sonderkonditionen oder gratis an, ­damit die Fahrt in den Urlaub wegen der relativ kurzen Reichweiten und langen Ladezeiten nicht zur Tortur wird.

Doch 300 Kilometer Fahrstrecke in 10 bis 15 Minuten „nachzutanken“ macht das Elektroauto auch für längere Strecken alltagstauglich. Damit ist die HPC-Turbo-Ladesäule in Schleiz deutlich schneller als die Schnellladesäule an der benachbarten Tankstelle, bei der man für die gleiche Ladung ­etwa eine Stunde braucht.

Doch es gibt weitere Probleme: Damit in Deutschland emissionsfreie Städte entstehen, wird an anderen Orten extremer Raubbau an der Natur betrieben. So zum Beispiel in der ­extrem trockenen, argentinischen Hochlandregion Jujuy, wo der Rohstoff Lithium gewonnen wird. Giftige Dämpfe bei der Produktion und eine enorme Schädigung des Ökosystems, vor allem des Grundwasserspiegels, sorgen ebenso wie Kinderarbeit in afrikanischen Minen für einen bitteren Bei­geschmack der E-Mobilität.

Das Andere ist der hohe Anschaffungspreis. So lange man für einen Kleinwagen BMW i3 über 38.000 Euro oder einen Audi e-tron 55 quattro über 100.000 Euro bezahlen muss, bleiben Elektroautos nicht mehr als ein Statussymbol umweltbewusster Besserverdiener, die sich folglich über freie Turbo-Ladesäulen wie in Schleiz freuen können.

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