Die Einwohner von Stelzen, Tanna, Unterkoskau und Schilbach können sich freuen.

Die Telekom wird im September bei Vor-Ort-Beratungen auf das schnelle Internet hinweisen, welches ab Ende jenes Monats in den Ortsteilen verfügbar sein wird. In Spielmes geht es erst einmal anders herum, vom ­Digitalen ins Analoge.

„Erleben, was verbindet“ hieß es in einem Telekom-Werbespot. Dieses Motto trifft auf die Gewerbetreibenden in Spielmes bald nicht mehr zu. Sie erhielten Kündigungen ihrer ISDN-Anschlüsse. Bald können sie – wie die anderen 60 Einwohner im Tannaer Ortsteil – nur noch analog telefonieren.

Die Telekom macht hier den zweiten vor dem ersten Schritt. Sie hätte erst den für Ende 2020 angekündigten Breitband-Ausbau vornehmen sollen und erst dann die ISDN-Anschlüsse kündigen dürfen. Denn die Menschen sind auf diese Infrastruktur angewiesen. Die Telekom kann nicht davon ausgehen, dass jemand auf dem Land in einem Haus mit 70 Zentimeter dicken Natursteinmauern seinen Hausnotruf über Mobilfunk betreibt, um mal ein Beispiel zu nennen. Das funktioniert nicht.

Die Telekommunikations­anbieter kümmern sich immer noch hauptsächlich um die Städte, in den viele Kunden ­geballt zu finden sind. Die Menschen auf dem Land, auf dem die Erschließung teurer ist, werden vergessen oder erhalten trotz staatlicher Förderung auch nur ein Internet mit Geschwindigkeiten, die in Ländern wie Estland nicht mehr Stand der Technik sind. Hier wird gegen Gleichbehandlungsgrundsatz verstoßen.

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