Hirschberg. Mit Falten zwar, aber im Herzen jung: 80 Jahre ist das Gebäude der Regelschule „Johann Heinrich Pestalozzi“ in Hirschberg nun in Nutzung. Das wurde gefeiert.

Die englische Version von Schillers „Ode an die Freude“ bildete am Freitagabend den angemessenen musikalischen Einstieg in die Festveranstaltung zum 80. Geburtstag der Regelschule „Johann Heinrich Pestalozzi“ in Hirschberg.

„Oh sind Lehrer anstrengend, halten einen die ganze Zeit nur auf. Hey, was macht ihr denn um diese Zeit noch in der Schule?“, mit diesen Worten betrat einer der drei Moderatoren die Bühne. „Wir machen ein Projekt zum Thema: Schule macht glücklich“, kam es von seinen beiden Gegenübern. Die Begriffe „Schule“, „Glück“ und „Zufriedenheit im Leben“ wurden im Anschluss zu tragenden Säulen eines recht kurzweiligen Programmes, in das zudem die Festrede von Schulleiterin Silke Lauer eingebettet war.

Antworten auf die Frage: „Ist Zufriedenheit das gleiche wie Glück?“ suchten die drei jungen Leute zunächst bei einem „Ehemaligen, der Mitten im Leben steht. Das war der 30-jährige ­Sebastian Finke, der 2005 mit dem Realschulabschluss abging. Heute ist er Bereichsleiter bei einer großen deutschen Supermarktkette und verwaltet sechs Filialen mit ungefähr 50 Mitarbeitern. Stationen dazwischen waren unter anderem seine Fachhochschulreife 2007, die Ausbildung bei Dennree in ­Töpen mit dem Abschluss als Groß- und Außenhandelskaufmann, der Bachelor oft Arts 2014 sowie der Master-Abschluss zwei Jahre später. „Das alles baute natürlich auf meinem Abschluss der Realschule hier auf“, würdigte der Hirschberger.

Stellvertretend für alle Regelschüler, die das Publikum künstlerisch durch den Abend geleiteten, seien Jessica und Marie ­Rögner, Robert Hellriegel sowie Mahmood genannt. Letzterer rappte in bestem Deutsch: „Mein Name ist Mahmood. Ich komm‘ von ganz weit her. Ich lernte eure Sprache, das war nicht immer leicht. Doch mit eurer Hilfe, hab ich was erreicht“. Das Publikum sparte nicht mit Beifall für alles, was die Schülerinnen und Schüler präsentierten und von Silke Lauer gab es am Schluss auch ein dickes Dankeschön dafür.

„80 Jahre gibt es dieses Schulgebäude in Hirschberg nun. Einfach eine Zahl, die kaum erahnen lässt, wie viel Geschichte und noch mehr Geschichten sich dahinter verbergen – wenn die Mauern des alten Mädchens erzählen könnten. Unsere Jubilarin hat schon so einige Falten, aber dafür einen ganz besonderen Charme, ist im Herzen jung“, betonte sie unter anderem in ihrer Rede. „Unsere Schüler wollen wir ganzheitlich fördern und zu dem für sie bestmöglichen Abschluss führen. Dazu müssen sie einen guten Unterricht erhalten, selbstständiges Lernen lernen, vielfältige Kompetenzen erwerben, sich ihrer Stärken bewusst werden und diese nutzen, offen für andere Kulturen sein und den Blick auf die berufliche Zukunft richten.“ Das geht aber nur mit Lehrerinnen und Lehrern, die nie das Kind aus dem Blick verlieren, die sich engagieren. An das Kollegium richtete sie in der Folge ein Dankeschön nicht nur für eben dieses Engagement. Sie sagte aber auch: „Danke liebe Eltern, dass Sie Vertrauen in unsere Schule setzen.“ Eingeschlossen in diese Dankesrunde waren die Elternvertreter, der Förderverein und nicht zuletzt die Kooperationspartner der ­Regelschule in der Region.

Geehrt wurden am Freitag auch die Besten der Sportlerwahl. Das waren bei den Jungen und Mädchen jeweils von Platz 3 bis Platz 1: Yannick Wondra, Yamie Jason Gerloff und Michael Karl; Selina Mayer, Finja Knörnschild und Michelle Thiel.

Jeweils eine der Erinnerungsmedaillen ans 80-jährige Jubiläum des Hauses, die in Zusammenarbeit mit Schülern sowie dem Feingusswerk Bad Lobenstein geschaffen wurde, ging am Schluss der Festveranstaltung an Bürgermeister Rüdiger Wohl, Ernst Beutl, Sabine Kunerl, Ronny Geißer, Lutz Gablenz sowie Harald Burkhardt.

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