Schleiz. Chor „cantamus deo“ mit Stefan Kothner an der Spitze wurde 1999 aus der Taufe gehoben. Inzwischen über 100 Werke erarbeitet

„Das älteste, echteste und schönste Organ der Musik, das Organ, dem unsere Musik allein ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme.“ Dieses Zitat von Richard Wagner findet man auf der ersten Seite einer Information über den Verein „chor cantamus deo“.

Jüngst feierte besagter Chor sein 20-jähriges Bestehen. Aus diesem Anlass gab es ein Jubiläumskonzert in der Schleizer Stadtkirche. Neben dem Chor gestalteten den Abend das Orchester „musica visenta“, die Gesangssolistin Maria Hilmes und Stefan Kothner als Dirigent. Es war ein recht erfreuliches Bild, das der Chor vermittelte mit etwa 35 jungen und jung gebliebene Sänger sowie Sängerinnen.

Chorleiter Stefan Kothner konnte zahlreiche Gäste begrüßen. Er gab seiner Freude darüber Ausdruck, dass Landrat Thomas Fügmann (CDU), Dirk Heinrich als Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse Saale-Orla, Bürgermeister Marco Bias sowie Kirchenmusikdirektor (KMD) Klaus Rilke zum Konzert kamen. „Für mich ist das der Moment, einmal danke zu sagen: dem Publikum; Klaus und Kerstin Rilke, die für mich die ersten Lehrer waren und allen Mitstreitern sowie Sponsoren“, erklärte Kothner eingangs.

Erstmals vor Publikum 2001 in Mühltroff

1999 habe man sich das erste Mal getroffen, junge Leute im Alter von 14 bis 24 Jahren. Damals dachte man, wenn junge Leute singen, dann Pop und Rock. Nein, die Sänger und Sägerinnen befassten sich mit geistiger Chormusik des Barocks, der Romantik und jüngeren Zeiten. „Wir haben über 100 Werke der Chormusik erarbeitet. Es ist eine spannende Zeit, die hinter uns liegt“, so der Gründer Stefan ­Kothner weiter. Das erste Konzert gab es 2001 in Mühltroff, ganz klein mit überschaubarem Publikum. Inzwischen sind bei den Konzerten dieses Chores die Kirchen und Konzertsäle voll. Begleitet wurde der Chor am Samstag in der Kreisstadt, wie bereits erwähnt, vom Orchester „musica visenta“.

Als Dirigent Stefan Kothner den Auftakt gab, erklang die „Messe in A-Dur“ von Christopher Tambling. Beruhigende Harmonie verbreitete sich bei diesem Musikstück im Gotteshaus. Lebhafter wurde es beim „Alleluia“ von Randall Thomson. Fast alle Werke interpretierten Chor und Orchester zusammen, wobei sich die Musiker den Sängern gekonnt anpassten. Vielstimmig mit geschulten Stimmen erklangen die unterschiedlichen Passagen, der Werke verschiedener Komponisten, sowohl kräftig fulminant als auch gefühlvoll. Darunter waren Musikstücke von Felix Mendelsohn-Bartholdi, Collin Mawby, John Rutter Howard Goodall und anderen. Bei den Werken von Mendelsohn-Bartholdi war die Altistin Maria Hilmes in Solo-Passagen gefragt.

Der Beifall wollte am Schluss kein Ende nehmen. Mit stehenden Ovationen würdigte das Publikum die Leistung der Sänger und Instrumentalisten. Die Freude an der Musik war spürbar und ging schon vom Dirigenten aus.

KMD Klaus Rilke als Fachmann für Kirchenmusik und Chorgesang, meinte zum Schluss: „Das Konzert war gut, auf einem hohen Niveau. Es war eine sehr gute Leistung und auch das Orchester spielte sehr einfühlsam“. Regina Butz, Chormitglied sagte: „Stefan Kothner ist immer mit dem Herzen dabei, hat aber auch einen hohen Anspruch an uns. Er versteht es, uns positiv zu fordern und er kann Menschen begeistern, bei der Stange halten sowie mitnehmen.“