Gefell. Bürgerinitiativen aus Gefell, Töpen und Zollgrün schließen sich zusammen und verlangen eine Verlagerung des Lkw-Verkehrs auf die Autobahn.

Die Mitglieder der Bürgerinitiative für eine sichere und lebenswerte Stadt Gefell kooperieren im Kampf gegen den innerörtlichen Schwerverkehr nicht nur mit den Bürgerinitiativen aus Tanna-Zollgrün und dem oberfränkischen Nachbarort Töpen, sondern arbeiten auch mit den Kommunalpolitikern jener Orte zusammen.

Die Mitglieder trafen sich am Mittwochabend mit Vertretern des Gemeinderates Töpen, Stadtratsmitgliedern aus Gefell und Tanna sowie Vertretern aus Zollgrün und zwei Ortsteilbürgermeistern im Gefeller Feuerwehrgerätehaus. Ziel des Treffens war ein Informationsaustausch hinsichtlich des aktuellen Standes zum Thema Reduzierung des Schwerlastverkehrs von Töpen über Gefell und Zollgrün bis Schleiz. „Bei zahlreichen Gesprächen während des letzten Jahres mit Verantwortlichen von Behörden und Ministerien, Politikern und Unternehmern wurde uns viel Verständnis für die unzumutbaren Verkehrsverhältnisse entgegen gebracht. Jedoch erfolgten noch keinerlei Maßnahmen, um die Zustände tatsächlich zu verbessern. Während des Erfahrungsaustauschs wurde deutlich, dass die einzige vernünftige Variante die so genannte Autobahnlösung ist. Dabei soll der Schwerlastverkehr so lang wie möglich auf den Autobahnen A 9 und A 72 gehalten werden“, teilte Bernd Hessel, Sprecher der Bürgerinitiative, mit.

Erste Schritte wurden durch den Gemeinderat in Töpen und den Stadtrat in Gefell gemacht. Die Bürgermeister wurden beauftragt, bei den zuständigen Behörden in Hof und Schleiz eine Sperrung der Bundesstraße 2 für den Schwerverkehr zu antragen. Die Einreichung dieser Anträge durch die Gemeinde Töpen und die Stadt Gefell stehen noch aus. Die Beschlüsse wurden im Juli 2019 in Töpen und im September 2019 in Gefell gefasst. Eine ähnlich lautende Beschlussfassung im Tannaer Stadtrat wurde durch die Teilnehmer der Versammlung befürwortet. Das gemeinsame Auftreten von Töpen, Gefell und Tanna soll den Druck auf die politischen Entscheidungsträger erhöhen.

„Maßnahmen, die die Belastungen der Bürger verringern, sind längst überfällig. Die im Juli 2019 veröffentlichte Verträglichkeitsanalyse des Thüringer Landesamtes für Bau und Verkehr zeigt eine Vielzahl von nicht hinnehmbaren Missständen auf. Als Beispiele sind hier der zirka dreimal höhere Lkw-Anteil als im Bundesdurchschnitt und die deutliche Überschreitung der gesetzlich zulässigen Lärmbelastung in Gefell genannt. Die Verkehrsbehörde ist in einem solchen Fall verpflichtet, tätig werden und somit den Schutz der Wohnbevölkerung vor Lärm und Abgasen zu gewährleisten“, sagte Hessel. Er verdeutlichte an Beispielen aus anderen Regionen Deutschlands, dass Sperrungen von Bundesstraßen für den Schwerverkehr durchaus machbar seien. Die zumutbare Umleitung über die Autobahnen A72 und A9 sei vorhanden.