Kinder schützen ihre Umwelt im Saale-Orla-Kreis aktiv

Stephanie Rössel
| Lesedauer: 2 Minuten
Rund um Knau befreiten die Kinder während der „Draußenschulzeit“ die Natur von Müll.

Rund um Knau befreiten die Kinder während der „Draußenschulzeit“ die Natur von Müll.

Foto: C. Weise

Knau.  Müll rund um Knau wird zur fächerübergreifenden Angelegenheit.

Vor einigen Tagen kam es zu einer spontanen Aktion, die sich in dieser Art nur ergibt, wenn Kinder im Unterricht das Klassenzimmer verlassen und das Lernen in die Natur verlegen.

Die Mädchen und Jungen der ersten und zweiten Klasse der „Grundschule am Rittergut“ in Knau nehmen am ganzjährigen Projekt „Draußenschule“ mit Christina Weise vom Thüringenforst teil. Regelmäßig stellen sie dabei unter Beweis, wie groß ihr Interesse an der Natur und am Schutz ihrer Umwelt ist. So brachte ihnen die Waldpädagogin in einer neuen fächerübergreifenden Unterrichtseinheit die Bedeutung der achtsamen Müllentsorgung näher.

Aktiv gegen Müll in der Natur

Mit Handschuhen, Eimern, Müllgreifern und Säcken bestückt, schwärmten die Kinder mit ihren Pädagoginnen und Pädagogen in das nahe Umfeld ihrer Schule und den Knauer Park aus. Dort staunten sie nicht schlecht, was sich so alles an den Wegrändern angesammelt hatte.

Neben Papierschnipseln und Plastikabfällen wurden zahlreiche Glas- und Porzellanscherben gefunden. In der Nähe einer Straße fanden sie die Hinterlassenschaften aus einem vermutlich achtlos entleerten Autoaschenbecher. „Abscheulich“ war der Ausdruck, den sie dafür fanden, hatten sie doch zuvor gerade erst erfahren, dass die Zersetzung von Zigarettenfiltern mehrere Jahrzehnte andauere. „Daran müssen wir die Großen erinnern“, sagte ein Kind spontan.

Die gefüllten Müllbehälter wurden vor der Schule noch einmal sortiert. Der einstimmig als „ekelig und gruselig“ beschriebene Anblick der Abfälle, mit einem zerrissenen Kuscheltier darunter, lässt hoffen, dass die Schülerinnen und Schüler bei dieser Aktion gelernt haben, mit ihrem eigenen Abfall auch in Zukunft umweltbewusst umzugehen.

Praktisch lernt es sich besser

Die nächste „Draußenschule“ folgt schon bald. Beim „Lernen an einem anderen Ort“ geht es darum, spielerisch Lernstoff zu vermitteln und dies mit der Natur und dem Wald zu verknüpfen. „Beim Entdecken mit allen Sinnen sollen die Schülerinnen und Schüler anhand von selbst gemachter Erfahrung lernen“, erklärte Waldpädagogin Christina Weise. Den verschiedenen Fächern seien dabei keine Grenzen gesetzt. Heimatkunde könne genauso vermittelt werden wie Mathematik und Deutsch.