Tegau. Derzeit besuchen 16 Knirpse die Einrichtung – viele Plätze sind frei

Geborgen in einem stillen Winkel von Tegau, direkt neben der Kirche, findet man den Kindergarten der Gemeinde. Umgeben ist er von einem kleinen Garten, in dem unter anderem eine Kräuterspirale zum Lernen und Probieren einlädt. Vergnügt sowie selbstbewusst tummeln sich die Knirpse in ihren Bereichen. Offensichtlich fühlen sie sich hier pudelwohl.

Doch die Kindergärtnerinnen sowie die Gemeinde plagen Sorgen. „Wir haben zu viele freie Plätze“, erklärt die Leiterin Carmen Picker. Derzeit beherbergt die Einrichtung 16 Kinder, 2020 wird noch eines im Dorf erwartet. Doch eine generelle Änderung sei nicht in Sicht. Es gab Gespräche mit der Gemeinde, die Eltern wurden mit ins Boot geholt. „Gemeinsam machen wir uns Gedanken, was wir unternehmen können“, so die Leiterin.

Wenn die Großen in die Schule kommen, würde sich langfristig die Zahl der Kinder drastisch verringern. Mit einer Information unter dem Titel „Wir brauchen Hilfe, um unseren Kindergarten zu retten“ sind die drei Erzieherinnen gemeinsam mit den Eltern, denen viel am Erhalt des Kindergartens liegt, in die Öffentlichkeit gegangen, um auf ihr Problem aufmerksam zu machen. „Wenn Kinder aus anderen Gemeinden zu uns kommen würden, das könnte uns helfen“, so Carmen Picker.

Familiäre Atmosphäre

Der Kindergarten punktet durch seine familiäre Atmosphäre. Die Gesamtkinderzahl ist hier niedriger als in anderen Einrichtungen und viel Platz steht drinnen sowie draußen zur Verfügung, erfährt man von der Leiterin, die weiterere Besonderheiten nennt: Der Lärmpegel ist gering, Eltern sowie Kinder kennen sich, was die Kommunikation erheblich erleichtert. Einmal wöchentlich gibt es einen gesunden Tag sowie eine zusätzliche Sportstunde in der Turnhalle der Grundschule Moßbach. „Super spannend ist Waldtag für unsere Kinder, der einmal in der Woche stattfindet“, berichtet ­Picker. Eltern stellen dafür ein Waldstück zur Verfügung.

Tägliche Bildungsangebote sorgen dafür, dass die Großen gut auf ihre Schulzeit vorbereitet werden. Interessante Projekte für die Knirpse aller Altersklassen seien beliebt und lockern den Alltag auf. Zweimal im Jahr wird zu einem Kinderkleiderbasar eingeladen und jede Menge Feste stehen auf dem Plan, war zu erfahren. „Wir organisieren unter anderem Osterfeste, Sommerfeste, Zuckertütenfeste, Herbstfeste, Laternenumzüge mit selbstgebastelten Laternen und Weihnachtsfeiern“, sagt Carmen Picker. „Wir stecken den Kopf nicht in den Sand“, macht sie klar.

Bürgermeister Gottfried Löffler (CDU) teilt die Sorgen der Kindergärtnerinnen und der Gemeinde. „Wir haben zunächst die Stunden der drei Kindergärtnerinnen heruntergesetzt“, sagt er. Die Stellen reduzieren könne man nicht. Bei nur noch zwei Beschäftigten bestehe die Gefahr, dass bei Urlaub oder Krankheit einer Kollegin nur noch eine für alle Kinder da wäre. „Das geht nicht. Also brauchen wir dringend Nachwuchs aus anderen Orten, denn in Tegau ist vorläufig nur ein Kind im Anmarsch.“ Früher seien Kinder aus Chursdorf und Burkersdorf gekommen, aber durch die Eingemeindung zu Dittersdorf bringen die Eltern ihre Kinder in die Dittersdorfer Kindereinrichtung, bedauert er.